Kräftiges Auftragsplus im Maschinenbau
Die Bestellungen bei deutschen Maschinenbauern legten im August um 48 % gegenüber dem Vorjahr zu, berichtet der Branchenverband VDMA. Besonders hoch war die Nachfrage aus dem Ausland.

Foto: Trumpf
„Allerdings lag die Messlatte für den Vorjahresvergleich auch extrem niedrig: Im August 2020 fuhr die Maschinenbauindustrie das drittschwächste Orderergebnis des vergangenen Jahres ein“, erläutert VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann. Auf dieser schwachen Basis aufbauend, konnten die Unternehmen ihre Inlandsbestellungen im August um 36 % erhöhen. Die Aufträge aus dem Ausland wuchsen sogar um 54 %. „Dieser im Vergleich zum Inland spürbar höhere Zuwachs geht auch darauf zurück, dass aus dem Ausland deutlich mehr Aufträge für Großanlagen als im Vorjahr kamen“, sagt Wortmann. Die Bestellungen aus dem Euroraum legten im Berichtsmonat um 41 % zu, aus dem Nicht-Euroraum kamen 59 % mehr Orders.
Materialmangel verhindert die Rückkehr auf Vorkrisenniveau
Im weniger schwankungsanfälligen Dreimonatszeitraum Juni bis August legten die Bestellungen um 45 % im Vergleich zum Vorjahr zu. Aus dem Inland kamen dabei 34 % mehr Orders, die Auslandsaufträge legten um 51 % zu. Aus den Euro-Ländern wurde eine Steigerung von 42 % verbucht, aus den Nicht-Euro-Ländern kamen 56 % mehr Bestellungen. Der Branchenverband rechnet damit, dass Maschinenbauer im kommenden Jahr die Corona-Krise hinter sich lassen werden.
Für 2022 sagte der VDMA zuletzt einen um Preissteigerungen bereinigten Produktionszuwachs von 5 % voraus. Im laufenden Jahr dürften die Unternehmen rund 10 % mehr herstellen als im Krisenjahr 2020, aber damit den vorangegangenen Einbruch um 11,8 % noch nicht ganz wettmachen können. Schuld ist daran vor allem der andauernde Materialmangel bei Vorprodukten und Rohstoffen.