VDMA: Maschinenbauer erwarten Produktionsrückgang
Deutschlands Maschinen- und Anlagenbauer bekommen die schwächelnde Weltwirtschaft zunehmend zu spüren und rechnen 2023 mit einem Rückgang ihrer Produktion.

Foto: Rainer Weisflog
Preisbereinigt müsse mit einem Produktionsminus von 2 % gerechnet werden, prognostiziert der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA). Ein deutlich schwächeres Wachstum in China, der Krieg in der Ukraine, hohe Inflationsraten und die daraus resultierenden Bremsmanöver der Notenbanken ließen auf Zurückhaltung bei Investitionen schließen, begründete der Verband am Donnerstag in Frankfurt.
Investitionslaune der Industrie hat sich eingetrübt
Im Juli des laufenden Jahres verbuchte die exportorientierte Branche nach Angaben des Verbandes preisbereinigt (real) 14 % weniger neue Aufträge als ein Jahr zuvor. „Die Investitionslaune hat sich weltweit eingetrübt, was bei den geopolitischen und wirtschaftlichen Bedingungen nicht verwundert“, erläuterte VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers.
Der Ukrainekrieg vertieft die Investitionslücke in Deutschland
Aus dem Inland kamen im Juli 17 % weniger Aufträge, die Bestellungen aus dem Ausland gingen zum Vorjahresmonat um 12 % zurück. Für den Zeitraum von Januar bis einschließlich Juli 2022 ergibt sich den Angaben zufolge in realer Betrachtung eine Stagnation im Auftragseingang, nominal gesehen steht für diesen Zeitraum ein Plus von 8 % in den Büchern.
Auftragsbestand im Maschinenbau auf Rekordhöhe
Der VDMA verweist zugleich darauf, dass der Auftragsbestand historisch hoch sei. Daher rechnet die Branche für das laufende Jahr weiterhin damit, dass trotz Lieferengpässen, Fachkräftemangel und steigenden Energiepreisen die Produktion 2022 zulegen wird. Die gesenkte Prognose von 1 % reales Produktionswachstum im Gesamtjahr 2022 hält der Verband aufrecht.