Fokus 24. Feb 2023 Von Stephan W. Eder

Ein Jahr Krieg: Republik im Notfallmodus

Der Einmarsch Russlands in die Ukraine hat die deutsche Industrie und die deutsche Wissenschaft hart getroffen. Wo stehen wir zwölf Monate nach Kriegsbeginn?

Bundeskanzler Olaf Scholz im Januar 2023 bei der Eröffnung eines neuen LNG-Terminals in Lubmin.
Foto: imago images/Frank Ossnbrink

Gewissheiten sind zerstört, Pläne durchkreuzt, Prinzipien erschüttert – so fasst BDI-Präsident Siegfried Russwurm das letzte Jahr seit dem Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar 2022 zusammen. Krieg in der Ukraine, Spannungen zwischen den USA und China, die Lage in Nahost, Folgen des Klimawandels, jüngst das Erdbeben in der Türkei und Syrien – es nimmt kein Ende. Der Ingenieur an der Spitze der deutschen Industrie sieht eine Krisenlage, die seine Generation jahrzehntelang nicht kannte. Russwurm wird in diesem Jahr 60.

Drei Buchtipps, die die Sicherheitspolitik in der Zeitenwende erklären

Bis dato kaum vorstellbar aber auch, was in Deutschland in diesem Jahr bereits passiert ist. Zum Beispiel, dass Bundeskanzler Olaf Scholz binnen Jahresfrist schwimmende Flüssigerdgas-Terminals in deutschen Häfen einweiht, wie am 14. Januar 2023 in Lubmin. Diese Art der schnellen Notfallgenehmigung soll plötzlich Schule machen, um die Energieversorgung schneller umzuwandeln oder die Reparatur unserer maroden Infrastruktur flottzumachen: Brücken, Verkehrswege, öffentliche Gebäude – die Liste ist lang. Deutschland hat schnell gelernt. Tempo und Handlungsdruck kommen auch in andere Bereiche: in die Raumfahrt zum Beispiel. „Ohne den Einsatz westlicher Aufklärungs- und Erdbeobachtungssatelliten … würde es die Ukraine möglicherweise bereits nicht mehr geben“, sagt Russwurm.

Die Wissenschaftsbeziehungen zu Russland sind eingefroren

Innovations- und Technologiepolitik sieht der BDI-Chef im Zentrum eines resilienteren Europas. Umso sorgenvoller blickt die Wissenschaft auf die Kriegsfolgen. Viele ukrainische Forscherinnen und Forscher sind inzwischen in Deutschland; die jahrzehntelangen Beziehungen zu Russland aber sind eingefroren. Doch vor allem die Wissenschaft, so DAAD-Präsident Joybrato Mukherjee, müsse über den russischen Angriffskrieg hinaus in die Zukunft blicken.

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