CEO Stefan Klebert: Maschinen- und Anlagenbauer denkt über Akquisitionen nach 26. Jan 2021 Von Claudia Burger

Gea Group erwartet „moderaten Umsatzrückgang“

Der Maschinen- und Anlagenbauer Gea Group mit Sitz in Düsseldorf leidet nach Angaben des Vorstandsvorsitzenden Stefan Klebert nicht so unter der Corona-Krise wie andere Unternehmen und erwartet einen „moderaten Umsatzrückgang für das Geschäftsjahr 2021“. Das erklärte er gestern bei einer Video-Abendveranstaltung der Wirtschaftspublizistischen Vereinigung.


Foto: Gea Group

„Wir sind in der guten Lage, dass wir von der Krise nur gering betroffen sind.“ Momentan werde am Jahresbericht gearbeitet und er könne noch keine genauen Zahlen nennen, aber der Umsatzrückgang im Geschäftsjahr 2020 sei moderat und liege in einer Range zwischen null bis minus 5 %. Durch diverse Effizienzmaßnahmen sei es gelungen, das Ergebnis sogar zu steigern, sagte Klebert. Die Gea Group beschäftigt rund 20 000 Menschen weltweit. Der Maschinen- und Anlagenbauer ist spezialisiert auf die Lebensmittelindustrie, die Getränkeindustrie und die Pharmazie und kooperiert mit Pfizer. Der Konzern ist im MDax gelistet – hier finden sich die 60 größten deutschen Unternehmen nach den 30 Dax-Konzernen.

Klebert erklärte, Gea sei an Akquisitionen interessiert und habe dafür rund 1 Mrd. € im Portemonnaie. Genauere Angaben wollte er nicht machen, aber er sagte, dass gerade Firmen in den Bereichen Pharma und Herstellung von Lebensmitteln im Moment erkennen würden, dass sie ganz gut durch die Krise kommen und dementsprechend sei die Neigung zu verkaufen momentan gering. In der Corona-Krise habe sich ein zuvor weniger erfolgreiches Produkt besonders gut verkauft: Eine Brille, mit der vor Ort in den Unternehmen eine Mitarbeiterin oder ein Mitarbeiter Aufnahmen von den Maschinen macht – auch im Störungsfall –, diese dann an einen Servicetechniker an einem anderen Ort übertragen werden und dieser dann die nötigen Schritte einleiten kann (Maintenance, s. Foto).

Leise Kritik äußerte er am politischen Corona-Krisenmanagement. Seiner Ansicht nach müssten die bestehenden Maßnahmen konsequenter umgesetzt werden. „Wir wissen wenig über die Infektionswege“, sagte Klebert. Er glaube nicht, dass die Infektionen am Arbeitsplatz das Problem seien. Gea betreibe seit einem Jahr ein vielschichtiges Corona-Krisenmanagement und tue alles, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu schützen. Die Homeoffice-Quote liege zwischen 60 % und 70 %, es werde in den Produktionsstätten Fieber gemessen und andere Regeln eingehalten. Er selbst gehe jeden Tag ins Büro. Es gebe ein Dashboard, auf dem sämtliche Informationen über die Corona-Lage an allen Gea-Standorten angezeigt werden, inklusive Erkrankungsfällen und Quarantänefällen. Gea habe die Kantine zu Beginn der Corona-Pandemie Anfang 2020 schon zu einem Zeitpunkt geschlossen, als in Deutschland noch Fußballspiele mit Tausenden Zuschauern erlaubt waren. Eine „Keylehre“ bislang sei, dass es in Zukunft bei einer solchen Situation wichtig sei, viel eher zu reagieren. Das Problem liegt seines Erachtens mehr darin, dass viele Menschen sich im privaten Bereich nicht an die Regeln halten und diese Verstöße nicht genügend nachgehalten würden. Zudem liege die Schwierigkeit darin, dass die Abfüllkapazitäten zu gering seien, nicht am Mangel an Impfstoff. „Der Engpass liegt sozusagen nicht beim Zaubertrank, sondern bei der Abfüllung“, sagte Klebert. Es wäre gut gewesen, wenn hier mehr staatliche Unterstützung für den Aufbau von mehr Kapazitäten zur Abfüllung von Impfstoffen zur Verfügung gestellt worden wäre.

Über Kleberts Selbstverständnis als Führungskraft, seine Einstellung zu Frauenquote und zur Bewegung „Fridays for Future“ und seinem Hobby – das Fliegen – erfahren Sie mehr im Podcast „Prototyp“ von ingenieur.de und VDI nachrichten sowie in der nächsten Ausgabe der VDI nachrichten.

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