Digitalisierung im Gesundheitswesen 14. Mrz 2022 Von Christiane Schulzki-Haddouti Lesezeit: ca. 6 Minuten

Datenschutzexperte Weichert: Der Gesetzgeber ist gefragt

Datenschutz hemme die Digitalisierung im Gesundheitswesen, heißt es. Mit technisch-organisatorischen Sicherungen und gesetzlichen Nachbesserungen wäre er machbar, betont Datenschutzexperte Thilo Weichert.

Medizinische Daten sind wichtig für Forschung und Arzneimittelentwicklung. Aber ihre Verrtraulichkeit muss auch gesichert sein.
Foto: PantherMedia / wsf pan

VDI nachrichten: Während der Corona-Pandemie wurde der Vorwurf erhoben, der Datenschutz behindere Impfkampagnen, weil der Zugriff auf aktuelle Gesundheitsdaten nicht möglich war. Was ist dran an diesem Vorwurf?

Thilo Weichert: Wenig bis gar nichts. Ein Zugriff auf aktuelle Daten würde voraussetzen, dass diese überhaupt gespeichert sind. In Deutschland haben wir das Problem, dass die Digitalisierung des Gesundheitsbereichs lahmt.

Welche Bereiche sind davon besonders betroffen?

Dies gilt für die Gesundheitsämter. Aber auch die Vernetzung der Krankenhäuser lässt etwa in Spezialbereichen, wie etwa in der Intensivmedizin, zu wünschen übrig. Diesen Wünschen steht der Datenschutz nicht grundsätzlich entgegen.

Wie wäre denn ein datenschutz-konformes Gesundheitswesen, das eine Pandemie bewältigen kann, gestaltet?

Auf gesetzlicher Grundlage und mit hinreichenden technisch-organisatorischen Sicherungen wäre sehr viel möglich. Hieran fehlt es.

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