Unternehmen 25. Sep. 2024 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Proteste zum Auftakt der VW-Tarifrunde

Die Positionen könnten nicht weiter auseinanderliegen – während der VW Konzern mit Werkschließungen und Entlassungen droht, fordert die IG Metall 7 % mehr Lohn.

VW-Angestellte begleiten den Beginn der Tarifverhandlungen mit Protesten.
Foto: Heiko Stumpe / IG Metall

In Hannover hat die erste Tarifrunde zwischen der IG Metall und Volkswagen stattgefunden. Die Stimmung ist aufgeladen, Tausende Beschäftigte des Konzerns haben sich vor dem Verhandlungsort Schloss Herrenhausen – eine ehemalige Residenz der Kurfürsten und Könige von Hannover – eingefunden, um ihrem Unmut über die VW-Pläne lautstark kundzutun.

Proteste in Hannover: VWs Sparpläne sorgen für viel Kritik

Anfang September hatte der Konzern umfangreiche Sparpläne bekannt gegeben, zu denen Werkschließungen und Massenentlassungen gehören können. Zudem wurde der Haustarifvertrag der 120.000 Beschäftigten an sechs deutschen Standorten sowie die Beschäftigungssicherung von VW einseitig aufgekündigt. Seitdem hängt der Haussegen schief. „Über Werkschließungen und Massenentlassungen ist mit uns nicht zu reden“, bezog Verhandlungsleiter Thorsten Gröger – Bezirksleiter der IG Metall Niedersachsen – bereits vor den Verhandlungen eindeutig Position.

Vor den Streikenden kündigte er bei seiner Rede massiven Widerstand an, bis hin zu Warnstreiks Anfang Dezember. Mit der Kündigung der Beschäftigungssicherung von Tarifplus, der Übernahme der Auszubildenden und der Leiharbeit habe das Topmanagement den Weg der konstruktiven Zusammenarbeit gekündigt. „Mit Angst macht man keine Zukunft – mit Angst zerstört man Zukunft“, mahnt Gröger. Der Dieselskandal, Fehleinschätzungen und Fehlentscheidungen seien nicht das Verschulden der Beschäftigten – das sei die Verantwortung des Topmanagements. „Es kann nicht sein, dass das auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen wird. Wir erwarten heute Antworten.“

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo machte klar: „Wir setzen uns gegen diesen historischen Angriff auf unsere Arbeitsplätze erbittert zur Wehr. Es gibt mit uns keine Werkschließungen und keine Massenentlassungen.“

VW-Chef Blume steht weiterhin zu den Sparplänen

Anfang der Woche äußerte sich VW-Konzernchef Oliver Blume gegenüber dem ZDF zu den heutigen Verhandlungen und drängte auf Zugeständnisse der IG Metall: „Ich erwarte dort schon deutliche Bewegung, um auf der Kostenseite voranzukommen“, so Blume. Zugleich betonte er, dass der Konzern auch um jeden Arbeitsplatz kämpfen werde. „Aber dafür ist die Grundlage, dass wir auf der Kostenseite über alle Bereiche deutlich nach unten kommen.“ Laut VW-Finanzvorstand Arno Antlitz fehlen dem Konzern die Verkäufe für rund zwei Werke.

Dass Volkswagen in herausfordernden Fahrwassern sei, das bestreite niemand, kontert Gröger: „Vergessen wir aber eines dabei nicht: Der VW-Konzern und auch die Kernmarke schreiben schwarze Zahlen.“ Und gibt dem VW-Vorstand mit auf den Weg: „Wir erwarten Schluss mit dem Negativszenario – zeichnen Sie stattdessen ein positives Zukunftskonzept, das alle Standorte mitnimmt, was nachhaltig ist und trägt. Deshalb müssen Massenentlassungen sowie Standortschließungen vom Verhandlungstisch genommen werden.“

Konjunkturanreize von der Politik gefordert

In Richtung Berlin gewandt fordert Gröger von der Politik: „Genauso wie die Beschäftigten sollen nicht die Steuerzahler für Fehler in Unternehmen zahlen.“ Es brauche eine verlässliche Industriepolitik, die Investitionen und Jobs sichere. „Wir brauchen Impulse für die Konjunktur – jetzt.“ Den aktuellen Schlingerkurs bei der Elektromobilität könne niemand mehr nachvollziehen. Gestrichene Förderungen, schleppender Ausbau der Ladeinfrastruktur, teurer Ladestrom, das alles schaffe keine Verlässlichkeit bei Unternehmen und Verbraucherinnen und Verbrauchern. „Wir brauchen einen gemeinsamen nationalen Kraftakt – ein Konjunkturprogramm Elektromobilität!!

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