Tragbares Gerät gegen Haarausfall bei Chemo prämiert
Die irische Designerin Olivia Humphreys gewinnt den James Dyson Award 2024 in der Kategorie Medizin für „Athena“ – ein tragbares Gerät, das durch Kopfhautkühlung chemotherapiebedingten Haarausfall verhindert.
Haarausfall ist eine häufige und emotional belastende Nebenwirkung der Chemotherapie. Das erlebte die 24-jährige Olivia Humphreys aus nächster Nähe, als ihre Mutter an Krebs erkrankte und eine solche Chemo durchlaufen musste. Die junge Designerin aus Irland entwickelte eine tragbare Kopfhautkühlung, die jetzt mit dem internatioalen James Dyson Award 2024 geehrt wurde. „Athena“ soll eine kostengünstige und effiziente Alternative zu bisherigen Geräten sein.
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We’re excited to announce our 2024 James Dyson Award Global Winners 🎉
🏆 Sustainability Winner: airXeed Radiosonde
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— The James Dyson Award (@JamesDysonAward) November 13, 2024
Haarausfall in der Chemotherapie
Der Haarausfall tritt auf, weil die Behandlung nicht nur schnell wachsende Krebszellen angreift, sondern auch die Haarzellen schädigt. Durch eine gezielte Kühlung der Kopfhaut wird die Blutzufuhr zu den Haarfollikeln reduziert. Dadurch gelangen weniger Chemotherapie-Medikamente in diese Zellen, was wiederum die Schädigung der Haarwurzeln minimiert.
Bisherige Lösungen, um den Haarausfall zu verringern, sind oft teuer, schwer zugänglich und für die Patienten schmerzhaft. Hier setzt „Athena“ an: Durch eine tragbare, erschwingliche Kühltechnologie bietet es Patientinnen und Patienten eine bequeme Option, die Haarausfall vorbeugen kann – auch außerhalb des Krankenhauses.
System nutzt thermoelektrische Peltier-Elemente
Athena besteht aus einer leichten Tragetasche und einem anpassbaren Kopfstück, das den Kopf gezielt kühlt. Das System nutzt kostengünstige thermoelektrische Halbleiter, sogenannte Peltiers, die kostengünstig und effektiv sind. Durch das Kühlen eines integrierten Wassertanks wird kaltes Wasser um den Kopf des Patienten zirkuliert, was die Kopfhauttemperatur senkt und so den Haarausfall reduzieren kann. Das Gerät wiegt nur etwa 3 kg und ist batteriebetrieben, sodass Patientinnen und Patienten es überallhin mitnehmen können – sei es ins Krankenhaus oder nach Hause.
Athena für alle zugänglich machen
Mit Produktionskosten von etwa 1000 € soll Athena preislich deutlich unter den gängigen Industriegeräten liegen, die oft über 20.000 € kosten. Diese Erschwinglichkeit könnte die Kopfhautkühlung für eine breitere Patientengruppe zugänglich machen. Olivia Humphreys plant, Athena in Kooperation mit Krankenhäusern und Wohltätigkeitsorganisationen über Miet- oder Leihmodelle anzubieten.
Das Preisgeld des James Dyson Award (35.000 €) soll zur Weiterentwicklung und Erforschung zusätzlicher Technologien beitragen, die langfristig sogar über die Kühlung der Kopfhaut hinausgehen könnten.