James Dyson Award 2024 11. Sep. 2024 Von Mélanie Voisin Lesezeit: ca. 2 Minuten

Herdenschutz: Innovatives System vertreibt Wölfe gewaltfrei

Wolfmanagement nachhaltig gestalten: Der Gewinner des internationalen Wettbewerbs James Dyson Award 2024 in Deutschland steht fest.

Das System Pherofort ist mit einer intelligenten Infrarotkamera ausgestattet und fungiert als zentrale Datenübertragungsstelle, die kontinuierlich mit den Halsbändern der Nutztiere kommuniziert.
Foto: James Dyson Foundation 2024

Seit der Wolf nach seiner jahrzehntelangen Abwesenheit erfolgreich in heimische Wälder zurückgekehrt ist, hat das Thema Wolfmanagement in Deutschland zunehmend an Bedeutung gewonnen. Diese erfreuliche Entwicklung stellt jedoch auch neue Herausforderungen dar, insbesondere für Landwirte und Nutztierhalter, deren Herden zunehmend von Wölfen bedroht werden. Der Schutz der Wölfe als streng geschützte Tierart muss dabei mit dem Interesse an einer sicheren und wirtschaftlichen Tierhaltung in Einklang gebracht werden.

Genau das bietet der Gewinner des diesjährigen James Dyson Award. Das System „Pherofort“ versteht sich als umweltfreundliche Lösung, um Nutztiere vor Wölfen zu schützen, ohne die Tiere zu verletzen. Die Erfindung eines Teams der Hochschule für Gestaltung Schwäbisch Gmünd überzeugte die Jury.

Die Nutztierhalter werden bei Gefahr über eine App gewarnt. Foto: James Dyson Foundation 2024

Gewaltfreie Vergrämung von Wölfen

Jury-Mitglied Professor Tom Philipps von der Hochschule Darmstadt hebt die Relevanz des Projekts hervor: „Das Team hat eine innovative Lösung entwickelt, die auf intelligente Weise Technologien zur Überwachung und Abschreckung kombiniert. Es zeigt, wie durchdachtes Design zu einer friedlichen Koexistenz von Wildtieren und Mensch beitragen kann.“

Pherofort kombiniert spezielle Halsbänder für die Nutztiere mit einer App. Die Halsbänder setzen im Ernstfall Pheromone frei, um die Wölfe fernzuhalten. Das System überwacht die Umgebung und warnt den Nutztierhalter bei Gefahr. Die Methode hat das Potenzial, den Schutz von Herden in Gebieten mit wachsenden Wolfsbeständen erheblich zu verbessern.

Ein Prototyp der Verdampfer-Einheit. Foto: James Dyson Foundation 2024 

Als Gewinner des James Dyson Award erhalten die Studierenden Ulrich Schober, Nyal Hettmer, Igor Ladyk und Jost Wilbers ein Preisgeld von 5800 € und nehmen nun an der internationalen Runde des Wettbewerbs teil, bei der ein Preisgeld von 35.000 € winkt.

Weitere Gewinner des James Dyson Awards

Insgesamt haben 1917 Studierende im Ingenieurwesen und im Design aus 29 Ländern ihre Projekte für den James Dyson Award eingereicht. Im nationalen Wettbewerb waren 58 Einreichungen mit dabei, die von einer Experten-Jury, darunter auch VDI nachrichten, bewertet wurden.

Neben dem Siegerprojekt wurden auch zwei weitere Projekte ausgezeichnet. Den zweiten Platz teilen sich +/- Brace, entwickelt von Nils Sorger an der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, und Social Plast von Johannes Kastner, Absolvent der Kunsthochschule Kassel.

Technische Raffinesse und potenziell breite Anwendung: +/- Brace. Foto: James Dyson Foundation 2024

3D-gedruckte Ellenbogenstütze und innovatives Spritzgussverfahren

Die individuell angepasste Ellenbogenstütze, +/- Brace, wird mithilfe von 3D-Druck und Lasertechnologie hergestellt. Diese innovative Lösung ist besonders kosteneffizient und ergonomisch. Sie beeindruckte die Jury durch ihre technische Raffinesse und die potenziell breite Anwendung im medizinischen Bereich.

Social Plast bietet eine nachhaltige Alternative zur Herstellung von Werkzeugformen für das Spritzgussverfahren. Johannes Kastners Projekt nutzt Hochleistungsbeton (UHPC), um kostengünstigere Formen zu schaffen. Dies könnte insbesondere in Entwicklungsländern die Produktion kleinerer Serien erleichtern und so die lokale Wirtschaft stärken.

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