Künstliche Intelligenz erzeugt ethische Konflikte
Google steht als einer der führenden Anbieter von künstlicher Intelligenz im Fokus der Kritik von vielen Wissenschaftlern.

Achtung KI-Sprache: In einem offenen Brief warnen 6000 Forscher und Experten verschiedener Hightechkonzerne aus dem Silicon Valley Google: KI-generierte Sprache werde homogenisiert. Sie spiegele nur die Sprachpraktiken der reichsten Länder und Gemeinschaften wider.
Foto: Leon Neal/Getty Images
Die Ambivalenz von künstlicher Intelligenz (KI) wird zunehmend erkennbar. Einerseits kann KI zuverlässig asymptomatische Covid-19-Infektionen erkennen. Dazu haben Schweizer Forscher gerade Algorithmen entwickelt, die Covid-19 in Lungenaufnahmen und Atemgeräuschen mit 95 %iger Wahrscheinlichkeit identifizieren können. Außerdem lassen sich die Schwere der Erkrankung und auch die spätere Notwendigkeit künstlicher Beatmung so vorhersagen.
Andererseits kommt kaum noch eine großflächig angelegte Überwachungstechnik ohne KI aus. China setzt KI-Analysen zur Überwachung der Uiguren ein und nimmt sogar Verhaftungen von Mitgliedern dieser ethnischen Minderheit auf der Basis KI-basierter Algorithmen vor. Auch in den USA geraten KI-Systeme immer wieder in die Schlagzeilen, etwa weil sie bei der Polizei auffällig häufig farbige US-Bürger als Verdächtige herausfiltern.
Kritik kostet Jobs
Kritik an dieser Ambivalenz künstlicher Intelligenz kann sogar den Job kosten, wie vor ein paar Wochen Googles Spitzenkraft und KI-Ethik-Expertin Timnit Gebru erfahren musste. Gebru leitete bei Google, einem der größten Anbieter von KI-Technologien, den Bereich für KI-Ethik, zuvor wurde sie schon bei Microsoft als KI-Spezialistin bekannt.