Gewinn im jüngsten Quartal halbiert 05. Aug. 2024 Oliver Klempert Lesezeit: ca. 1 Minute

Infineon streicht 1400 Stellen, weitere 1400 werden verlagert

Infineon konkretisiert seine Sparpläne. Die Produktion wandert weiter in Billiglohnländer ab. Der Standort Regensburg ist besonders betroffen.

Infineon senkt die Kosten. Rund 2800 Stellen werden gestrichen oder ins günstigere Ausland verlagert.
Foto: Infineon Technologies AG

Deutschlands größter Chiphersteller Infineon streicht  weltweit 1400 Stellen. Weitere 1400 Jobs sollen aus Hochlohnländern weg verlagert werden. Dies teilte Konzernchef Jochen Hanebeck heute anlässlich der  Veröffentlichung der Zahlen des dritten Geschäftsquartals mit.

Keine betriebsbedingten Kündigungen

Damit konkretisiert sich, was das Unternehmen bereits vor drei Monaten angekündigt hatte: Anfang Mai hatte Infineon nach schwachen Zahlen seine Prognose für das laufende Jahr gesenkt und ein Sparprogramm angekündigt. Wie sich die Streichungen regional aufteilen, ist noch offen.

Der Umbau soll allerdings ohne betriebsbedingte Kündigungen ablaufen: Stattdessen soll der Stellenabbau durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeit und freiwillige Aufhebungsverträge erfolgen.

Regensburg bleibt zentraler Standort

Vor allem für den Standort Regensburg hatte Infineon den Abbau einer mittleren dreistelligen Zahl an Arbeitsplätzen angekündigt. Hanebeck betont jedoch, dass Regensburg ein zentraler Standort für Infineon bleibe. Durch das Sparprogramm will der Chiphersteller die Kosten in den kommenden drei Jahren um einen hohen dreistelligen Millionenbetrag senken. Infineon ächzt unter einer schleppenden Chipnachfrage. Im abgelaufenen Quartal sei der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 9 %  gesunken. Der Gewinn habe sich mehr als halbiert, teilte das Unternehmen mit. Infineon kämpft zudem mit großen Lagerbeständen seiner Kunden.

IG Metall ist schockiert

Die IG Metall hatte die Pläne von Infineon bereits bei der ersten Ankündigung des Sparprogramms scharf kritisiert: „Wir sind entsetzt und schockiert“, hatte der erste Bevollmächtigte der IG Metall Regensburg, Rico Irmischer, gesagt. Die Gewerkschaft warf dem Management vor, die Produktion vor allem wegen Profitmaximierung ins billigere Ausland verlagern zu wollen. Sie fordert vom Vorstand, „die Zahl zurückzunehmen und unverzüglich mit dem Betriebsrat und der IG Metall an den Tisch zu treten“.

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