„Der Bestand ist unsere Bauressource der Zukunft“
Die Münchner Bauprofessorin Natalie Eßig fordert, auf dem Bau umweltbewusster und bedachter zu handeln, um zukunftsfähig aufgestellt zu sein. Aber ziehen die Studierenden mit?

Warum das schöne Alte nicht zukunftstauglich sanieren, fragt sich Bauprofessorin Natalie Eßig. „Bei den energetischen Anforderungen an eine Sanierung wird aktuell leider das Neubauniveau über den Bestand gestülpt.“
Foto: PantherMedia/katdom
VDI nachrichten: Wie definieren Sie „Nachhaltiges Bauen“? Bauen versiegelt immer Flächen und verbraucht Ressourcen.
Natalie Eßig: Grundsätzlich sollten wir gar nicht mehr bauen, sondern nur noch sanieren. Nachhaltig heißt für mich zukunftsfähig, gesund, mit nachwachsenden Rohstoffen und recycelten Materialien bauen – also besser, anders und weniger. Und dabei immer den Lebenszyklus im Auge behalten.
In der Breite hat sich das Konzept bisher nicht durchgesetzt. An welchen Stellschrauben kann man aus Ihrer Sicht drehen?
Ich bin von Hause aus Architektin. Deswegen ist mir die Baukultur sehr wichtig. Das heißt, erst einmal zu prüfen: Baue ich überhaupt neu? Wie gehe ich mit dem Klima, das heißt der Sonne, dem Regen, den Winden vor Ort, um? Dann auch Bauprodukte verwenden, die aus der Region kommen, nachwachsend und natürlich gesund sind.
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