Arbeitsmarktstudie 28. Jan 2021 Von Wolfgang Schmitz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Investitionen in Weiterbildung zahlen sich aus – weltweit

Ein auf die Bedürfnisse künftiger Märkte ausgerichtetes „Upskilling“ könne Millionen neuer Jobs und weltweiten Wohlstand schaffen, heißt es in einer aktuellen Studie.


Foto: panthermedia.net/Karsten Ehlers

Technologische Entwicklungen wie die Digitalisierung, Globalisierung und demografischer Wandel sind drei der wichtigsten Ursachen dafür, dass sich viele Branchen, Geschäftsmodelle und einzelne Berufe verändern oder in den kommenden Jahren sogar ganz verschwinden. Weiterbildung wird daher immer wichtiger. Der Report „Upskilling für Shared Prosperity“, den das World Economic Forum in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) erstellt hat, untersucht, wie sich weltweite Investitionen in Qualifizierungsmaßnahmen („Upskilling“) in den kommenden Jahren auswirken können.

Upskilling hat demnach das Potenzial, das weltweite Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis zum Jahr 2030 um 6,5 Billionen $ zu erhöhen. Außerdem könnten bis zu 5,3 Mio. neue Jobs entstehen.

Zwei Szenarien, zwei Geschwindigkeiten

Die Untersuchung entwickelt zwei Szenarien für das globale BIP denkbar sind: Im Kernszenario gelingt es, viele Berufstätige bis zum Jahr 2030 erfolgreich weiterzuqualifizieren – mit einem Zugewinn von 5 Billionen $. Im beschleunigten Szenario zeigen Qualifizierungsinitiativen schon 2028 Erfolg und bringen ein BIP-Wachstum von 6,5 Billionen $.

Petra Raspels, Leiterin People & Organisation bei PwC Deutschland und Europa, sagt: „Das tatsächliche Upskilling-Potenzial dürfte weitaus größer sein. Denn unsere konservativen Szenarien quantifizieren keine Innovationen oder neue Jobs, die durch technischen Fortschritt oder neue Jobs entstehen.“

So könnten dem Bericht zufolge bis 2030 weltweit bis zu 5,3 Mio. neue Beschäftigungen entstehen, weil künftig mehr Jobs genuin menschliche Fähigkeiten wie Kreativität, Innovationsfähigkeit und Empathie erfordern. Außerdem würden viele Jobs durch Upskilling und neue Technologien höherwertig, anstatt dass sie durch Automatisierung ersetzt werden.

China mit großem Potenzial

Ein weiteres Ergebnis des Berichts: Die Länder und Regionen, in denen die Qualifizierungslücken am größten sind, würden am meisten von der Kombination aus Upskilling und technologischem Fortschritt profitieren. Das BIP-Wachstumspotenzial ist demnach in China in Relation zum dortigen BIP am größten (Zuwachs um 3,6 % bzw. 7,5 % im Kern- bzw. im beschleunigten Szenario). Danach folgen die USA mit einem relativen Wachstumszuwachs in 3,3 % bzw. 3,6 %. An dritter Stelle steht Indien mit einem Zuwachs von 6,1 % bzw. 6,8 % im Verhältnis zum BIP des Landes.

„Für China zum Beispiel ist das beschleunigte Szenario durchaus realistisch, weil das Land im Jahr 2019 13,8 Mrd. $ investiert hat, um bis 2022 50 Mio. Menschen weiterzuqualifizieren“, so Petra Raspels. Staaten in Subsahara-Afrika und in Lateinamerika könnten bis 2030 einen deutlichen BIP-Zuwachs von 7 % erreichen, wenn sie jetzt in Weiterbildung investieren würden. Denn beide Regionen seien durch große soziale Ungleichheit,

eine im internationalen Vergleich unterentwickelte Wirtschaft und einen großen Anteil junger Menschen charakterisiert.

Weiterbildung für KMU wichtig

Deutschland landet in diesem Ranking auf dem zwölften von 13 Rängen (hinter Südafrika und vor den Vereinigten Arabischen Emiraten), und zwar mit einem möglichen BIP-Wachstum um 0,2 % bis 0,3 % relativ zum heimischen BIP. „Das sind gute Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Denn das geringe Wachstumspotenzial bedeutet, dass die Menschen hierzulande im internationalen Vergleich gut qualifiziert sind“, analysiert Petra Raspels. Allerdings erhöhe die Covid-19-Krise auch hierzulande den Bedarf an kontinuierlicher Weiterqualifizierung. Re- und Upskilling seien daher wichtiger als je zuvor, gerade in eher ländlichen Regionen, die von einem starken Mittelstand geprägt sind.

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