Weihnachtsfrage 2021 26. Dez 2021 Zusammengestellt von Regine Bönsch Lesezeit: ca. 4 Minuten

Von Techniktrackern, den Früchten der digitalen Dekade und mehr

Die Redaktion der VDI nachrichten hat auch im Jahr 2021 Topmanagerinnen und -managern sowie Forscherinnen und Forschern eine spezielle Weihnachtsfrage gestellt. Die Antworten bieten sehr persönliche Einblicke.

panthermedia.net/Ines Weiland-Weiser

„Die VDI nachrichten werden 2022 digitaler. Beamen Sie sich bitte in das Jahr 2030. Es ist Weihnachten und Sie haben einen Wunsch frei: Welche digitale Dienstleistung von heute sollte bis dahin verbessert sein und wie? Oder gibt es Ihren Lieblingsdienst noch gar nicht? Wie würde der aussehen?“ 

Die Technik tracken

Foto: Jens Thomas

„Schon seit einigen Jahren haben digitale Tools die Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit vorangetrieben. Erst machten Onlinepetitionen und digitale Abstimmungstools Bürgerinnen und Bürger zu politischen Entscheidern; das allgemeine Tempolimit im Autoverkehr war ihr erster großer Erfolg. Während Apps früher noch bevorzugt dem Livetracking und der Optimierung unserer eigenen Körper und Leistungen dienten, entstand Ende der 2020er-Jahre eine Bewegung zum Tracken unserer Technik: Ein Scan per Handy zeigt, welchen ökologischen Fußabdruck ein Gerät hat, welche Stoffe darin verwendet wurden – und selbst die globale Produktionskette ist inzwischen einigermaßen verlässlich dokumentiert. Das Tracking endet erst mit dem erfolgreichen Recycling des Produkts. Außerdem wurde endlich auch die Zeitschrift des Vereins Deutscher Ingenieure, die mit Gründung des VDI erstmals erschien (heute: VDI-Z), vollständig digitalisiert – ein wahrer Fundus für alle technikhistorisch Interessierten!“

Heike Weber, Professorin für Technikgeschichte an der TU Berlin und Vorsitzende des Interdisziplinären Gremiums Technikgeschichte im VDI

Plattformarbeit fair behandeln!

Foto: Gaby Gerster/IG Metall

„Ich hoffe, dass spätestens bis 2030 alle Dienstleistungen fair ablaufen, die digital über Plattformen erbracht werden. Egal, ob Liefer- oder Übersetzungsdienst, ob Youtuberinnen, Youtuber, Texterinnen oder Texter: Sie alle müssen fair bezahlt werden. Sie alle müssen das Recht bekommen, sich zusammenzuschließen und ihre Interessen gemeinsam zu vertreten, in einem Betriebsrat oder für einen Tarifvertrag. Wer auf Plattformen arbeitet, muss abgesichert sein: gegen Arbeitslosigkeit, bei Krankheit und für das Alter. Und es muss Einspruchsrechte geben, wenn das Ergebnis der Arbeit strittig ist. Die IG Metall fordert das politisch. Und wenn ich mir obendrein etwas wünschen darf: eine App, auf der ich unmittelbar sehen kann, wie fair die Plattform, auf der ich gerade bin, mit Kundinnen, Kunden und Beschäftigten umgeht.“

Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall

„Little Things“ genießen

Foto: Microsoft

„Ich werde Weihnachten 2030 wunschlos entspannt sein. Denn bis dahin sind die Früchte der seinerzeit politisch ausgerufenen ‚digitalen Dekade‘ so allgegenwärtig wie Last Christmas & Veggie-Gänse. Gestern habe ich noch locker unseren neuen Stromer abgescannt und mein Mobilitätsdienstleister übernimmt automatisch die Anmeldung beim Verkehrsamt, bei der Versicherung und die biometrische Freischaltung für Family & Friends. Selbst mein Routinecheck beim Arzt war kurz vor Weihnachten stressfrei. Alle Ergebnisse digital beisammen und dank holografischer Sprechstunde musste ich nicht mal in die Stadt fahren. Was auf meinem rein privaten Nachhaltigkeitskonto gleich meinen ‚grünen Fußabdruck‘ etwas größer gemacht hat. Den habe ich dann gleich mit meinen Enkeln geteilt. Glücklicherweise sind ja auch die dahinterliegenden Cloud-Services samt digitalen Ökosystemen mittlerweile zu 100 % ‚erneuerbar‘. Bevor Kinder & Enkel gleich kommen, bleibt mir sogar Muße, meinen langjährigen Weihnachtsfavoriten zu genießen! ‚Little Things‘ von Abba! Live als 3-D-Avatare im geschmückten Wohnzimmer! Dieser ‚Twisted Light‘-Glasfaserausbau hat wirklich noch mal Schub gebracht! Es sind eben auch die kleinen Dinge und Wünsche, für die sich große Anstrengungen lohnen, weil sie im Ganzen was verändern.“

Marianne Janik, Microsoft-Deutschland-Chefin

All-in-ÖPNV-App

Foto: Fichtner GmbH & Co. KG

„Mein Lieblingsdienst wäre eine Anwendung, die alle verfügbaren Verkehrsmittel in ganz Deutschland kombiniert. Von der Deutschen Bahn, alle öffentlichen Verkehrsbetriebe, Carsharing-Anbieter, Leihfahrräder und auch weitere Sharing-Angebote wie E-Roller etc.

Die App sollte mir nicht nur eine Auswahl an Möglichkeiten für meine gesuchte Verbindung von A nach B anbieten, sondern auch gleich die Buchung, Bezahlung und das Verwenden ermöglichen, ohne sich bei einer Vielzahl von verschiedenen Anbietern getrennt registrieren zu müssen.

Beim Zugriff auf meine Termine bekomme ich von der App bereits frühzeitig Vorschläge, wie ich meine geplante Reise umsetzen kann, sie erinnert mich zur passenden Zeit daran, dass ich mich auf den Weg machen muss, und sie verwendet dynamische Daten und optimiert die Auswahl, sollte es bei einem Verkehrsmittel zu Verspätungen oder Ausfällen kommen. Die App beachtet auch das aktuelle Wetter auf meiner Reise, damit ich nicht im größten Regenschauer auf einem E-Roller unterwegs bin.“

Jochen Lambauer, stellvertretender Leiter VLab, Fichtner GmbH & Co. KG., Vorsitzender des Beirats der VDI-Gesellschaft Energie und Umwelt (GEU)

Staufreie Reisen

Foto: GEA

„Es ist Weihnachten 2030 und der Weihnachtsurlaub in meiner schwäbischen Heimat steht bevor. Ich steige in Düsseldorf in mein E-Auto und bin ganz entspannt. Denn: Die digitale Verkehrswende führt dazu, dass die Verkehrsflüsse so vernetzt sind, dass es keinen Stau mehr auf deutschen Autobahnen gibt. Der Ausbau der Ladestationen ist vollendet und auch diese sind digital vernetzt, sodass mein Auto weiß, wo und wann es bei Bedarf laden kann. Auch das Laden selbst funktioniert schnell und reibungslos. Und natürlich steuert mein Auto das Ziel autonom an, sodass ich stressfrei ankomme und unterwegs sogar noch ein paar Dinge erledigen konnte. Das wünsche ich mir für Weihnachten 2030 – sehr gerne aber auch bereits früher.“

Stefan Klebert, Vorstandsvorsitzender GEA Group

Nie wieder Schlange stehen

Foto: Porsche

„Mein Wunsch für 2030 lautet: nie wieder an einer Kasse anstehen. Im Zuge der Pandemie hat es ja bekanntermaßen immense Fortschritte in der Digitalisierung gegeben. Trotzdem müssen wir uns noch in lange Schlangen an der Supermarktkasse anstellen. Meine Vision für 2030 (auch gerne früher) ist, dass dies der Vergangenheit angehört: Kein Suchen des Kassenautomaten im Parkhaus mehr, bezahlt wird aus dem Fahrzeug heraus. Gleiches gilt beim Tanken/Laden. Man muss nicht mehr zum Kassierer an der Autobahnraststätte, sondern es wird automatisch abgerechnet.

Die Technologie ist da. Amazon zeigt das in einem Mitarbeitershop in Seattle. Man wird beim Betreten des Geschäfts identifiziert, die Ware wird bei der Entnahme aus dem Regal erfasst – und bezahlt. Man kann den Shop einfach mit seinen Einkäufen verlassen. Fertig! Das nenne ich Komfort und so wünsche ich mir die Welt von morgen.“

Rolf Zöller, Director E/E Smart Connected Vehicle bei Porsche

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