Zwischen Propaganda und Wahrheit: Spurensuche in Fotos und Videos zum Ukraine-Krieg
Beispiele in den russischen Medien und sozialen Netzwerken zeigen, wie der Angriff auf die Ukraine medial vorbereitet wurde und begleitet wird.

Die umstrittene Social-Media-App Telegram neben anderen Messenger-Diensten auf einem iPhone. Die App stammt aus Russland und ist u. a. bei Verschwörungstheoretikern recht beliebt, aber auch bei Kriminellen. In der Kritik steht Telegram auch, weil der Betreiber es unterlässt, z. B. strafbare Inhalte zu löschen.
Foto: imago images/MiS
Im Krieg stirbt die Wahrheit zuerst. Dieser Satz wird dem griechischen Dichter Aischylos zugeschrieben und galt schon in der Antike. Umso mehr trifft er beim Einsatz heutiger Informationstechnik, insbesondere sozialer Netzwerke zu. Hier kann jeder Fotos, Videos und Textbeiträge senden, ohne dass deren Wahrheitsgehalt einfach zu überprüfen wäre – ideal für Propaganda.
Mediale Vorbereitungen auf den Krieg
Schon für die Vorbereitung des Angriffs auf die Ukraine wurde eine multimediale Kampagne mit Falschinformationen gestartet. So sollten Videos zeigen, dass die Einwohnerinnen und Einwohner in von russischen Separatisten besetzten Gebieten durch ukrainische Angriffe gefährdet seien. Deshalb veranlasste man Evakuierungen mit Kolonnen von Bussen. Separatistenführer riefen Bürger wegen einer angeblichen Eskalation zur Evakuierung auf. Die Metadaten der verbreiteten Videos lieferten jedoch Hinweise, dass diese Berichte schon Tage vor einer Eskalation inszeniert und aufgenommen wurden. Zu einem Zeitpunkt, als nach der russischen Ankündigung der Beendigung des Manövers und einem scheinbaren Teilabzug der Truppen von der Grenze zur Ukraine Hoffnung auf Entspannung herrschte.
Desinformationskampagnen aus Russland
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