Grünes Gas ein No-Go: „Damit wird das Instrument der Taxonomie entwertet“
Die Expertin für Nachhaltigkeit in der Finanzwirtschaft, Kerstin Lopatta, warnt anlässlich des jüngsten Berichts des Weltklimarats vor einer Fehlsteuerung in der Klimapolitik.

Kerstin Lopatta ist Professorin für externe Rechnungslegung, Prüfung und Nachhaltigkeit an der Universität Hamburg.
Foto: Claudia Gerhard
Der jüngste Sachstandsbericht des Weltklimarats befasst sich mit politischen und ökonomischen Ansätzen, die ein Erreichen des 1,5-Grad-Ziels noch möglich machen sollen. Die Finanzwirtschaft spielt hierbei eine wichtige Rolle, betont die Ökonomin und Finanzexpertin Kerstin Lopatta, die an der europäischen Finanzregulierung mitwirkt.
VDI nachrichten: Im jetzt vorgestellten Weltklimabericht gilt die nachhaltige Finanzwirtschaft als wichtiger Hebel für Klimaschutz. Sehen Sie das auch so?
Kerstin Lopatta: Nachhaltige Finanzwirtschaft kann mit Blick auf Klima und Biodiversität ein großer Hebel sein. Das ist in Politik und Gesellschaft aber noch nicht angekommen.
Von welchen Summen sprechen wir da?
Der Bericht „Klimaneutralität“ der Leopoldina und des Rates für Nachhaltige Entwicklung stellte fest, dass öffentliche Mittel nicht ausreichen und private Finanzmittel zwingend erforderlich sind. In der EU müssen schätzungsweise 28 Billionen € aufgewendet werden, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Bezogen auf Deutschland sind das ungefähr 6 Billionen €.
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