Ifo-Branchenkonjunktur 30. Apr 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Exklusive Sektoranalyse: Ifo-Konjunkturdaten aus den Branchen Chemie, Maschinenbau und Tiefbau

Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April weiter gestiegen. So steht es um die Branchen Chemie, Maschinenbau und Tiefbau.

Die Stimmung unter den Unternehmen in Deutschland hat sich verbessert.Der Ifo-Geschäftsklimaindex ist im April auf 89,4 Punkte gestiegen, nach 87,9 Punkten im März. Dies ist der dritte Anstieg in Folge. Die Unternehmen waren zufriedener mit den laufenden Geschäften. Auch die Erwartungen hellten sich auf. Die Konjunktur stabilisiert sich, vor allem durch die Dienstleister.

Ifo-Konjunkturexperte Felix Leiss wirft in diesem Monat, exklusiv für VDI nachrichten, einen tieferen Blick in die Sektoren Chemie, Maschinenbau und Tiefbau.

Chemie

In der krisengeplagten chemischen Industrie war im April eine moderate Erholung zu beobachten. Die Unternehmen zeigten sich etwas weniger unzufrieden mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Hinsichtlich der weiteren Entwicklung in den kommenden sechs Monaten keimte zudem erste Zuversicht auf. Die Nachfrage hat sich stabilisiert und auch von sinkenden Auftragsbeständen war nur noch selten die Rede. Wie schon im Vorquartal betrug die durchschnittliche Reichweite der Orderbücher 1,7 Monate. Die Kapazitätsauslastung konnte gegenüber dem ersten Quartal um 0,8 Prozentpunkte erhöht werden und lag damit bei 77,1 %, was allerdings immer noch gut 5 Prozentpunkte unter dem historischen Mittelwert liegt. Einige der Anlagen, die im Rahmen der Energiekrise abgeschaltet wurden, wurden bis heute noch nicht wieder in Betrieb genommen. Die Personalplanungen blieben vor dem Hintergrund dieser Unterauslastung vorsichtig formuliert. Mit einem spürbaren Stellenabbau ist aktuell aber nicht zu rechnen.

Maschinenbau

Im Maschinenbau meldeten die Unternehmen eine weitere Verschlechterung ihrer Geschäftssituation. Die Nachfrageentwicklung war weiterhin rückläufig und der Lagerdruck nahm weiter zu. Zwar verfügten viele Betriebe noch über ordentlich gefüllte Auftragsbücher, verglichen mit dem Vorquartal erhöhte sich die durchschnittliche Reichweite der Auftragsbestände marginal auf nun 5,3 Monate. Gleichzeitig nahm aber die Kapazitätsauslastung weiter ab, von 85,3 % im Vorquartal auf 83,6 % am aktuellen Rand. Verglichen mit der Situation vor Jahresfrist, entspricht das aktuelle Niveau einem Rückgang um spürbare 6,1 Prozentpunkte. Die Befürchtungen der Unternehmen mit Blick auf das kommende halbe Jahr nahmen hingegen erneut ab. Zwar waren die Perspektiven immer noch trüb, verglichen mit den Vormonaten ist aber eine deutliche Entspannung zu erkennen. Dies spiegelte sich auch in den Produktionsplänen wider, die ein gutes Stück weniger restriktiv waren als noch zuletzt. Die Personalpläne waren dabei aber unverändert vorsichtig formuliert, die Einstellungsbereitschaft bleibt gering.

Tiefbau

Der Tiefbau präsentiert sich weiterhin in einer ordentlichen Verfassung. Zwar machten sich die Unternehmen durchaus Sorgen über die künftige Entwicklung. Aktuell herrscht aber Zufriedenheit mit der Geschäftslage. Die Auftragsbestände waren stabil, am aktuellen Rand wurde eine Reichweite von 3,9 Monaten ermittelt, was genau dem Niveau vor Jahresfrist entspricht. Über Auftragsmangel klagten dabei 22,0 % der Firmen, gegenüber 27,1 % im Vormonat und 19,5 % im April 2023. Auch die Auslastung der Maschinen konnte mit derzeit 76,6 % (77,2 % zuletzt) auf einem sehr ordentlichen Niveau gehalten werden, hier wurde der Stand des Vorjahresmonats sogar geringfügig überboten (76,4 % im April 2023). Weiterhin war der Fachkräftemangel ein bestimmendes Thema für die Branche, 36,1 % der Betriebe hatten Probleme, offene Stellen zeitnah zu besetzen. Von Finanzierungsschwierigkeiten war mit 2,9 % der Meldungen vergleichsweise selten die Rede. Im Hochbau, wo die Lage aktuell sehr angespannt ist, war der entsprechende Anteil mit 7,1 % der Meldungen mehr als doppelt so hoch.

Architektur

Automotive

DV-Geräte, elektronische und optische Erzeugnisse

Elektronik

Gummi und Kunststoffwaren

Hochbau

Metallerzeugung und -bearbeitung

Das Ifo Institut fragt monatlich bei 9000 Unternehmen in Deutschland wichtige Daten ab. So ermitteln die Münchner Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Branchen gesplittet die aktuelle Geschäftslage und die Erwartungen für die nächsten sechs Monate in den Unternehmen. Beispiel: Wenn 40 % der Befragten ihre derzeitige wirtschaftliche Lage positiv beurteilen, 60 % dagegen negativ, ergibt das eine Geschäftslage von –20 %.

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