Arbeitsmarkt 12. Nov 2024 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 3 Minuten

Fast jeder dritte Deutsche denkt über Jobwechsel nach

Rund 48 % der Beschäftigten in Deutschland sind am Arbeitsplatz täglich gestresst und rund 31 % denken an einen Jobwechsel. Das ist das Ergebnis des Global Talent Barometers des Personaldienstleisters ManpowerGroup.

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Woanders ist es vielleicht besser? Die Arbeitszufriedenheit und das Mitarbeiterwohlbefinden liegen in Deutschland im Vergleich von 16 Ländern im Durchschnitt. Fakt ist aber: Rund 31 % wollen den Job wechseln.
Foto: panthermedia.net / mikdam

Die Studie der ManpowerGroup erlaubt Einblicke in die Arbeitswelt von Beschäftigten in 16 Ländern. Der Gesamtwert, der Global Talent Barometer Score von 67 %, basiert auf drei wesentlichen Indizes: Well-Being (Mitarbeiterwohlbefinden) (64 %), Arbeitszufriedenheit (63 %) und Zuversicht (74 %) im Arbeitsleben. Befragt wurden weltweit 12.000 Personen. Fazit der Studienautoren: „Die Beziehung zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebern steht an einem Wendepunkt“, erläutert Iwona Janas, Country Manager der ManpowerGroup Deutschland, die Ergebnisse. „Es ist erfreulich, dass insgesamt 80 % der Beschäftigten weltweit Sinn in ihrer Arbeit finden. Ein Weckruf für Arbeitgeber muss aber sein, dass der Stresslevel in vielen Märkten, wie auch in Deutschland, sehr hoch ist und mehr als ein Drittel über einen Jobwechsel nachdenkt. Unternehmen, die diese Kluft überbrücken, werden nicht nur Toptalente halten, sondern auch Innovationen vorantreiben und sich in einem zunehmend dynamischen globalen Markt behaupten.“

Häufiger Stress ist Ursache für den Jobwechsel

Fast die Hälfte (49 %) aller Beschäftigten hat laut Studie täglich mit Stress zu kämpfen, was eine erhebliche Herausforderung für das persönliche Well-Being (Wohlbefinden) im Beruf darstellt. Beschäftigte mit weniger täglichem Stress bleiben doppelt so häufig in ihrem aktuellen Job, was die Bedeutung von Stressmanagement für die Mitarbeiterbindung unterstreicht. Die Übereinstimmung mit der Unternehmenskultur ist hoch: 71 % der Beschäftigten fühlen sich mit der Vision und den Werten ihres Unternehmens verbunden. Dennoch gibt es Verbesserungsbedarf beim Thema Work-Life-Balance, da sich nur 65 % in diesem Bereich umfassend unterstützt fühlen.

Zufriedenheit im Job durch mangelnde Karriereentwicklung getrübt

Ein erhebliches unternehmerisches Risiko besteht laut Studienautoren darin, dass 35 % aller Beschäftigten – und sogar 47 % der jungen Fachkräfte – innerhalb der nächsten sechs Monate einen Jobwechsel erwägen, obwohl 63 % ihre Arbeit als zufriedenstellend bewerten. Und obwohl das Gefühl von Arbeitsplatzsicherheit mit 71 % relativ hoch ist, hinke das Vertrauen in die Unterstützung durch das Management für die Karriereentwicklung mit 63 % hinterher, was auf eine mögliche Diskrepanz zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften hinweist. Interessant ist der Aspekt, dass trotz erlebter höherer Work-Life-Balance immerhin 41 % der Remote-Arbeitenden einen Jobwechsel anstreben, was nach Meinung der Studienautoren die gängige Vorstellung der besonders positiven Arbeitsumgebung „Homeoffice“ infrage stelle.

Zuversicht im Job – vor allem Frauen der Generation X fühlen sich abgehängt

Die Mehrheit der Beschäftigten fühlt sich in ihrer Rolle selbstbewusst und kompetent, da 87 % Vertrauen in ihre Fähigkeiten haben. Ein Drittel (34 %) sieht jedoch eine Grenze für die Karriere im aktuellen Unternehmen, da es an Möglichkeiten zur Verwirklichung der eigenen Karriereziele mangelt. Obwohl 73 % glauben, dass ihr Unternehmen ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet, haben 59 % der Beschäftigten in den letzten sechs Monaten keinerlei Training erhalten und nur 57 % sehen klare Aufstiegschancen, was auf eine Lücke zwischen Kompetenzentwicklung und Karrierefortschritt hindeutet. Ein Hindernis ist auch, dass zwei von fünf Frauen der Generation X (42 %) in ihrer aktuellen Organisation keine ausreichenden Möglichkeiten zur Erreichung ihrer Karriereziele sehen.

Deutschland liegt im Mittelfeld – ein Drittel denkt über Jobwechsel nach

Die deutschen Teilnehmenden geben mit ihren Antworten ein ähnliches Stimmungsbild ab wie der internationale Durchschnitt. In Deutschland liegt der Well-Being-Index bei 65 %, der Zufriedenheitsindex bei 64 % und der Zuversichtsindex bei 76 %, was einen Gesamtindex von 68 % ergibt. Im Job gestresst fühlen sich 48 % der deutschen Teilnehmenden. Zwar empfinden sie eine hohe Sinnhaftigkeit und Erfüllung in ihrer Arbeit (87 %), aber täglicher Stress gehört laut Studie zu den Faktoren, die in Kombination mit mangelnden Entwicklungschancen und fehlender Förderung den Wunsch nach einer beruflichen Veränderung fördern. Auch in Deutschland will rund ein Drittel den Job wechseln.

Für die Studie befragt wurden Mitarbeitende in Australien, Kanada, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, Mexiko, Niederlande, Norwegen, Polen, Singapur, Spanien, Schweden, Schweiz, dem Vereinigten Königreich und den Vereinigten Staaten von Amerika.

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