Auch ohne Hochschulabschluss zum MBA
Lange war der Zugang zum MBA-Studium nur denjenigen erlaubt, die bereits einen ersten Hochschulabschluss vorweisen konnten. Das ist vorbei. Weil mit Bildung viel Geld verdient werden kann, genügt manchen Hochschulen der Nachweis einer abgeschlossenen Berufsausbildung plus mehrjähriger Berufspraxis. Aber was braucht es dann?

Auch eine Facharbeiterin kann via MBA von der Expertin zur Führungskraft werden.
Foto: panthermedia.net/ goodluz
Als Teenager hatte Jonas Schütte unbedingt Ingenieur werden wollen. Aber wie es so kommt: Nach der zwölften Klasse hatte er keine Lust auf ein geldknappes Leben im Zimmer bei den Eltern. Stattdessen erlernte der Darmstädter den schon in der Ausbildung gut bezahlten Beruf des Hörgeräteakustikers. Sechs Jahre später war er da, wo er schon mit 16 gestanden hatte: Verschlossene Karrierepfade ließen ihn wieder mit der Uni liebäugeln.
Diesmal sollte es aber kein Ingenieurstudium sein. Weil ihm der Umweg über den Techniker viel zu lang war, absolvierte Jonas Schütte ein zweijähriges berufsbegleitendes MBA-Studium an der Johannes Gutenberg-Universität im benachbarten Mainz. Vor zwei Jahren ist er damit fertig geworden. Heute leitet der 32-Jährige bei einem Hörgerätehersteller in Süddeutschland ein Team aus acht Elektronikern, Hörgerätetechnikern und Akustikingenieuren. „Technisch kann ich denen zwar nicht das Wasser reichen“, sagt Schütte. „Aber meine Verantwortung richtet sich auf die betriebswirtschaftlichen Zahlen. Und da weiß ich, wo es langgeht.“
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