KI-Forschungsprojekt 04. Aug. 2020 Von Regine Bönsch Lesezeit: ca. 2 Minuten

Mit künstlicher Intelligenz gegen Fachkräftemangel

Im Forschungsprojekt Service-Meister wollen Industrieunternehmen und Implementierungspartner für kleinere Unternehmen Werkzeuge für den Betrieb von industriellen Anlagen entwickeln.


Foto: Trumpf

In vielen kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen Fachkräfte mit digitalem Know-how, um Maschinen und Anlagen zu warten oder entsprechende Arbeiten im Kundenauftrag auszuführen. Mit einem auf künstlicher Intelligenz (KI) basierenden, digitalen Service-Ökosystem will das Forschungsprojekt Service-Meister nun dem Fachkräftemangel im Mittelstand entgegenwirken.

„Das nötige Servicewissen zu industriellen Anlagen übersteigt oftmals das Wissen einzelner Servicetechniker und Unternehmen“, erklärt Andreas Weiss, Geschäftsbereichsleiter Digitale Geschäftsmodelle im Eco – Verband der Internetwirtschaft. Er weiß: „Einhergehend mit dem Fachkräftemangel steht der deutsche Mittelstand in den nächsten Jahren vor der enormen Herausforderung, seinen internationalen Vorsprung bei Dienstleistungen zu sichern.“

Serviceplattform für den gesamten Mittelstand

„Gerade für Predictive Maintenance, sprich vorausschauende Wartung, müssen zahllose Daten intelligent ausgewertet werden“, sagt Fred Jopp, Big Data Analyst und Head of Industrial Project Management von der USU Software AG. Das könnten menschliche Wartungstechniker nicht ohne technische Hilfe leisten. Ziel von Service-Meister sei es, Innovationen mittels künstlicher Intelligenz zu entwickeln, die dann ab nächstem Jahr in Form von Templates, also Vorlagen, generalisiert werden sollen. Diese stünden dann, so Jopp, ab 2022 kleineren und mittleren Unternehmen als Service-Ökosysteme für KI-Dienstleistungen zur Verfügung. Etwa mittels smarter Chatbots, Augmented Reality oder KI-Apps greifen Servicetechniker dann überall auf alle für den jeweiligen Servicefall nötigen Informationen zu. Gespeichert und analysiert werden die in einem gemeinsamen Data-Room.

Curriculum sammelt Schulungsinhalte

Den richtigen Umgang mit der neuen Plattform könnten die örtlichen Handwerkskammern vermitteln. Gespräche laufen, um entsprechende Pain Points der Berufsgruppen, mögliche Schulungen und Weiterbildungsangebote für die Mitarbeiter kleiner und mittelständischer Unternehmen zu identifizieren – vom Heizungsbauer oder Elektriker bis zum Anlagenbauer.

Die zu vermittelnden Inhalte melden die Partner aus Mittelstand, Handwerk und Industrie zurzeit an den Internetverband Eco zurück. Das Ziel ist hier die Entwicklung eines Open-Source-Curriculums. Vom Forschungsinstitut über den Baukonzern bis hin zum E-Learning-Spezialisten bringen Unternehmen vieler Branchen Netzwerke und Expertise in das Projekt ein.

Im Forschungsprojekt Service-Meister arbeiten Unternehmen wie KEB Automation, Atlas Copco, Würth, Krohne und Trumpf mit den Implementierungspartnern USU, Inovex und Grandcentrix zusammen. Tandems entwickeln zurzeit in sechs sogenannten Schnellbooten individuelle Anwendungsfälle, in denen auch der Wissens- und Fortbildungsstand der jeweiligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein wichtiges Thema darstellt. Das Projekt hatte sich – wie 34 andere – im Frühjahr 2019 im KI-Innovationswettbewerb der Bundesregierung durchgesetzt. Tandems aus Industrieunternehmen und Implementierungspartnern arbeiten aktuell an konkreten Serviceproblemen, die sich mithilfe von KI-Werkzeugen und -Verfahren lösen lassen.

www.servicemeister.org

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