IT-Sicherheit 31. Okt 2022 Von Uwe Sievers

Schutz kritischer Infrastruktur im Fokus der Politik

Schon bisher müssen Kritis-Betreiber zahlreiche Vorgaben erfüllen. Neue Maßnahmen betreffen die IT-Security, aber gegen Sprengstoff und durchtrennte Kabel hilft das kaum.

Zu kritischen Infrastrukturen zählt auch der Verkehr: Anfang Oktober wurden Kommunikationsleitungen bei der Deutschen Bahn durchtrennt – und das legte zahlreiche Züge im Westen und Norden Deutschlands lahm.
Foto: 2022 Getty Images/Sean Gall

Kabelsabotage sorgt für gravierende Ausfälle. In der letzten Woche traf es Internet-Glasfaserkabel in Südfrankreich, zuvor Kommunikationsleitungen bei der Deutschen Bahn. Während der Anschlag in der Gegend von Marseille für Störungen im internationalen Datenverkehr sorgte, fielen durch die Sabotage bei den Bahnleitungen reihenweise Züge im Westen und Norden Deutschlands aus.

Wie die DDR Anschläge auf die kritische Infrastruktur plante

Kritische Infrastrukturen: Hohe Professionalität bei den Sabotageakten

Gezielt hatten die Täter oder Täterinnen die redundant ausgelegten Kommunikationsnetze an den beiden Standorten Herne und Berlin ausgewählt und zeitgleich durchtrennt. In Marseille wurden gleich an drei Stellen Kabel durchgeschnitten. Hintergründe zu den Akteuren dürften erst nach Abschluss der Ermittlungen bekannt werden. Doch die Einzelheiten beider Vorgänge lassen auf eine hohe Professionalität und politische Motive schließen. Diese und weitere Aktionen wie die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines alarmierten Sicherheitsbehörden und Politik. Forderungen nach besseren Schutzmaßnahmen für kritische Infrastrukturen (Kritis) stehen im Raum. Das Thema war auch bestimmend auf der kürzlich zu Ende gegangenen IT-Sicherheitsmesse IT-SA in Nürnberg.

„Es gibt IT-Angriffe auf kritische Infrastrukturen mehrerer Länder“

Sicherheit kritischer Infrastrukturen soll weiter verbessert werden

Laute Forderungen, leise Maßnahmen: In der Folge entwickelte die EU-Kommission einen Fünf-Punkte-Plan, der die Sicherheit der Kritis verbessern soll. Er sieht unter anderem Stresstests, mehr internationale Zusammenarbeit, auch mit der Nato, und einen stärkeren Austausch von Informationen vor. Zuvor präsentierte Bundesinnenministerin Nancy Faeser im Sommer ihre Cybersicherheitsagenda. Sie beinhaltet unter anderem das Ziel, eine „effiziente und klare Aufgabenverteilung in der Cybersicherheitsarchitektur zu schaffen“ und „die deutsche Cyberabwehr massiv auszubauen“.

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