Umwelt 01. Feb. 2023 Von Peter Kellerhoff Lesezeit: ca. 2 Minuten

Aufatmen in Australien: Radioaktive Kapsel gefunden

Tagelang ging die Story durch die Weltpresse: Eine nur Millimeter große radioaktive Kapsel war auf einer 1400-km-Fahrt vom Lkw gefallen. Nun wurde sie gefunden.

Die australische Feuerwehr auf der Suche nach der Nadel im Heuhaufen – respektive nach einer winzigen Kapsel mit hoch radioaktivem Cäsium 137. 1400 km Highway kamen für die Suche infrage. Schließlich wurde sie 2 m abseits der Straße gefunden.
Foto: dpa picture alliance/Reuters/Department of Fire and Emergency Services

Es glich der Suche nach der Nadel im Heuhaufen: Eine winzige Kapsel mit dem hoch radioaktiven Cäsium 137 war seit dem 12. Januar in Westaustralien verschwunden – auf einer 1400 km langen Transportfahrt von einer Mine nördlich der Bergbaustadt Newman zu einem Depot nahe der Großstadt Perth.

Das Isotop Cäsium 137 entsteht in größeren Mengen etwa bei Atombombenexplosionen oder in Kernreaktoren und verbleibt mit annähernd 30 Jahren Halbwertszeit langfristig in der Umwelt. Auch beim Reaktorunfall von Tschernobyl wurde Cäsium 137 freigesetzt und war anschließend in Naturprodukten nachweisbar. Wird es von Menschen aufgenommen, verbleibt das radioaktive Isotop etwa 110 Tage im Organismus, bevor es ausgeschieden wird.

Radioaktive Kapseln werden im Bergbau verwendet. In der Region von Newman wird vor allem Eisenerz abgebaut. Der britisch-australische Bergbauriese Rio Tinto hatte sich für den Vorfall entschuldigt. Der Konzern betreibt die Gudai-Darri-Mine, von wo aus die Kapsel transportiert wurde. Sie war offensichtlich einfach vom Laster gefallen. Bemerkt wurde der Vorfall erst am Zielort, und das erst am 25. Januar beim Entladen des Lkw.

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Nun die Erleichterung: Nach einer fieberhaften Suche haben Experten im Westen des Landes südlich der Bergbaustadt Newman im Outback die radioaktive Kapsel gefunden. Die Befürchtung, die Kapsel könnte sich im Profil eines vorbeifahrenden Fahrzeugs auf dem Great Northern Highway festgesetzt haben und durch den halben Kontinent getragen worden sein, erwies sich zum Glück als falsch. Sie wurde nach Angaben eines Feuerwehrsprechers 2 m neben der Straße gefunden.

Ein Spezialdetektor auf einem Suchfahrzeug habe die Strahlung angezeigt. Die Kapsel wurde in einem Bleicontainer gesichert und soll über Nacht an einem sicheren Ort in Newman gelagert werden. Am kommenden Donnerstag wird sie zu einer Einrichtung des Gesundheitsministeriums transportiert und dort auf eventuelle Schäden untersucht.

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Wie es zu dem Vorfall kam, bietet Raum für Spekulationen. Es wird angenommen, dass sich im Container durch die Vibrationen bei der Fahrt ein Bolzen gelöst hat und die Mini-Hülse – kleiner als ein 10-Cent-Stück – durch das Bolzenloch fiel.

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