Parkettnotizen: Die Kapitalmärkte zwingen Liz Truss zum Einlenken
Großbritanniens Regierung kassiert die geplante Steuerreform wieder ein. Die Bonität des Landes hätte unter der enormen Neuverschuldung zu sehr gelitten.

Mit ihrem ersten großen Reformprojekt ist die neue Premierministerin Großbritanniens gescheitert. Liz Truss musste vor der Reaktion der Kapitalmärkte klein beigeben, ihre Steuersenkungsvorhaben zurückrufen und ihren Finanzminister entlassen.
Foto: imago images/ZUMA Wire/Tayfun Salci
Fehler ja, Rücktritt nein. Großbritanniens Premierministerin Liz Truss gibt sich trotzig, nachdem die Finanzmärkte und die Bank of England ihr eine Lektion erteilt haben. Ob damit Lerneffekte einhergehen, bleibt abzuwarten. Klar ist: Das Land steckt in einer veritablen Krise, aus der es auch nach dem Wechsel im Finanzministerium nicht so schnell rauskommen wird.
Dabei hat Truss, die sich ja selbst als eine Art Wiedergängerin von Margaret Thatcher sieht, nur das gemacht, was von ihr erwartet wurde, nämlich massive Steuersenkungen angekündigt, um die Wirtschaft anzukurbeln. Dass die Finanzmärkte auf die neoliberale Politik nicht so reagiert haben, wie man es normalerweise von ihnen erwartet hätte, liegt an dem kleinen Detail, dass die Steuersenkungen mit neuen Krediten finanziert werden sollten.
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