Börse 21. Mrz 2023 Von Stefan Wolff

Parkettnotizen: Die nächste Bankenkrise droht

Die Notfallübernahme der Schweizer Credit Suisse durch die UBS macht klar, wie stark der Bankensektor bereits gebeutelt ist. Erinnerungen an die Krise von 2008 werden wach.

Auch am Bankenstandort Frankfurt verdüstert sich das Bild. Deutsche Bank und Commerzbank haben zwischenzeitlich rund ein Viertel ihres Börsenwertes eingebüßt.
Foto: panthermedia.net/Circumnavi

„Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich.“ Entsprechend dem wohl fälschlicherweise Mark Twain zugeschriebenen Zitat kann man derzeit jede Menge Parallelen zur Finanzkrise vor 15 Jahren finden, wenn man sie sucht. Die in Schwierigkeiten geratene Schweizer Großbank Credit Suisse wird von der größeren Erzrivalin UBS übernommen, zwar nicht für den immer gern zitierten „symbolischen Euro“, jedoch für den lächerlich niedrigen Preis von 3 Mrd. Franken, was 0,76 Schweizer Franken je Aktie entspricht. Zusätzlich übernimmt die UBS Verbindlichkeiten in Höhe von 5 Mrd. Franken. Der Staat garantiert für weitere 9 Mrd. Franken. Die Banken sollen sich in dieser Krise selbst retten, so das Credo der Politiker rund um den Erdball. Folgerichtig haben sich auch elf US-amerikanische Großbanken zusammengeschlossen. Sie stellen der ebenfalls in Schieflage geratenen US-Regionalbank First Republic Kredite im Umfang von 30 Mrd. $ (etwa 28 Mrd. €) zur Verfügung. Doch ob der Staat wirklich draußen bleiben kann, ist ebenso offen wie die Frage, ob sich aus einzelnen kriselnden Banken eine neuerliche Bankenkrise entwickeln könnte. Es riecht mächtig nach Krise.

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Vertrauensverlust setzt dem ganzen Bankensektor zu

Los ging es eigentlich relativ harmlos mit der Silicon Valley Bank (SVB): Durch den Verkauf neuer Aktien wollte die SVB Milliardenverluste aus Wertpapiergeschäften ausgleichen. Generell ist das keine gute Idee, aber im Normalfall schlucken Anleger so etwas. Der Vertrauensverlust resultiert aus dem Geschäftsmodell der SVB, die einer der größten Finanzierer junger Start-ups ist. Im Silicon Valley brodelt es. Die stark von Fremdkapital abhängige Branche leidet unter den gestiegenen Kreditzinsen.

Hier setzt der Fehler bei der Einschätzung ein. Die Krise der SVB sei dem Geschäftsmodell geschuldet, hieß es. Doch das Problem eint alle Banken: Wegen der Zinswende müssen sie niedrig verzinste langlaufende Kredite mit kurzlaufenden Verbindlichkeiten finanzieren, für die die Zinsen ins Kraut geschossen sind.

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