Mein „Ja“ zum Re-skilling
Die Welt dreht sich schneller als je zuvor, insbesondere die Arbeitswelt. Der Erwerb neuer Kompetenzen, das Re-skilling, macht Fachkräfte fit für die Zukunft.
Foto: panthermedia.net/Meike Gabrielczyk
Ich durfte die Expertenrunde „Re-skill-ING: Zukunftschancen für Ingenieur*innen“ im Rahmen der VDI-Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ moderieren. In Darmstadt beleuchteten Expertinnen und Experten, wie Fachkräfte durch Re-skilling fit für die digitale und technologische Transformation werden können.
Das Thema Re-skilling klingt auf den ersten Blick nach einem klassischen Personalthema – nach Strategien, Förderprogrammen und Weiterbildungsbudgets. Doch je länger man sich damit beschäftigt, desto klarer wird: Es betrifft jede und jeden von uns – unabhängig von Branche, Funktion oder Lebensphase. Der Wandel ist längst nicht mehr etwas, das „die anderen“ betrifft. Er findet mitten in unserem eigenen Berufsleben statt.
Geteilte Verantwortung für Weiterentwicklung
Besonders beeindruckt hat mich in der Diskussion die Erkenntnis der geteilten Verantwortung. Allzu oft wird sie hin- und hergeschoben – Unternehmen sollen mehr investieren, Politik müsse fördern, Bildungsinstitutionen schneller reagieren. Doch hier, in dieser Runde, war spürbar: Jede und jeder Einzelne fühlt sich mitverantwortlich. Das ist großartig – denn nur gemeinsam lässt sich der Wandel gestalten.
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Ich selbst habe Re-skilling erlebt. Mein Weg führte von der Übersetzerin und Dolmetscherin zur Journalistin, dann weiter in den Online-Marketing-Bereich und schließlich zum digitalen Journalismus. Hätte mich vor fünf Jahren jemand gefragt, ob ich noch einmal etwas völlig Neues lernen möchte, hätte ich wohl entschieden den Kopf geschüttelt. „Zwei Diplome reichen“, wäre meine Antwort gewesen.
Aufgabe, sich immer wieder neu zu erfinden
Doch die Welt hat sich verändert – schneller, digitaler, vernetzter. Und mit ihr musste auch ich mich verändern. Heute weiß ich: Re-skilling ist kein Zwang, sondern eine Chance. Eine Einladung, neugierig zu bleiben, Routinen zu hinterfragen und das eigene Wissen ständig zu erweitern. Ob Ingenieurin, Lehrkraft oder Kommunikationsprofi – wir alle stehen vor der gleichen Aufgabe: uns selbst immer wieder neu zu erfinden. Und ja – auch für mich heißt es heute mit voller Überzeugung: Re-skilling? Jaaaa!
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