Sonderzahlungen in deutschen Unternehmen 15. Nov 2021 Von Wolfgang Schmitz Lesezeit: ca. 2 Minuten

Weihnachtsgeld in der Chemiebranche besonders üppig

Etwa die Hälfte aller Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Deutschland (52 %) erhalten Weihnachtsgeld – deutlich häufiger, wenn Tarifvereinbarungen getroffen wurden. Das ist das Ergebnis einer Auswertung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung.


Foto: panthermedia.net/alphaspirit

Die Zahlung von Weihnachtsgeld wird entweder durch Tarifverträge bestimmt oder beruht auf freiwilligen Leistungen des Arbeitgebers, die bei mehrjährigen Wiederholungen auch zum Gewohnheitsrecht werden können und damit verpflichtend sind. In der Praxis werde jedoch in Unternehmen ohne Tarifvertrag deutlich seltener ein Weihnachtsgeld ausgezahlt, so die Hans-Böckler-Stiftung. Nach deren aktueller Auswertung bekommen mehr als drei Viertel (77 %) aller Beschäftigten in Betrieben mit Tarifvertrag Weihnachtsgeld, verglichen mit nur 41 % in Betrieben ohne Tarifbindung.

Laut Stiftung gibt es nach wie vor bedeutsame Unterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland. In Westdeutschland bekommen 55 %, in Ostdeutschland nur 40 % der Befragten Weihnachtsgeld. Dies hänge auch damit zusammen, dass die Tarifbindung in Ostdeutschland deutlich niedriger ist als im Westen. Frauen erhalten seltener Weihnachtsgeld als Männer. Bei den Frauen sind es 50 %, bei den Männern dagegen 54 %.

Hohe Varianz in einzelnen Branchen

Bei Vollzeitbeschäftigten ist der Erhalt von Weihnachtsgeld mit 53 % wahrscheinlicher als bei Teilzeitbeschäftigten, von denen nur 47 % eine entsprechende Sonderzahlung erhalten. Noch ausgeprägter sind laut Studie die Unterschiede zwischen Beschäftigten mit einem befristeten oder einem unbefristeten Arbeitsvertrag. Während lediglich 45 % der Beschäftigten mit Befristung Weihnachtsgeld erhalten, sind es bei den Unbefristeten 53 %.

Die Höhe der tarifvertraglich vereinbarten Sonderzahlung weist in den einzelnen Branchen eine hohe Varianz auf, die bei den mittleren Entgeltgruppen von 250 € in der Landwirtschaft bis zu 3715 € in der chemischen Industrie reicht. In einer Reihe von Tarifbranchen wurden die Prozentsätze in jüngster Zeit noch einmal angehoben. So wurde das Weihnachtsgeld in der chemischen Industrie 2021 von 95 % auf 100 % eines tariflichen Monatseinkommens erhöht. Das private Verkehrsgewerbe in NRW verzeichnete eine Steigerung von 80 % auf 100 %. Im öffentlichen Dienst erhöhte sich die Jahressonderzahlung in den ostdeutschen Gemeinden auf bis zu 75 %. Erhöhungen gab es schließlich auch im Bauhauptgewerbe, die je nach Beschäftigtengruppe unterschiedlich ausfallen.

Tarifbranchen ohne Weihnachtsgeld sind Ausnahmen

Im Vergleich der Tarifbranchen erhalten die Beschäftigten im Bankgewerbe, in der Süßwarenindustrie, in der chemischen Industrie, in der Druckindustrie, bei der Deutschen Bahn AG, in der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie, im privaten Transport- und Verkehrsgewerbe (NRW) sowie in der Textilindustrie (Westfalen) ein vergleichsweise hohes Weihnachtsgeld, das zwischen 95 % bis 100 % eines Monatsentgelts liegt.

Gemessen am Monatseinkommen fällt das Weihnachtsgeld im Versicherungsgewerbe (80 %), beim Einzelhandel (West: 62,5 %) und in der Metallindustrie (55 %) etwas geringer aus. Unter den großen Wirtschaftszweigen sind Tarifbranchen ohne Weihnachtsgeld oder einer vergleichbaren Sonderzahlung die Ausnahme.

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