Zielkonflikt beim Wohnungsbau: Klimaschutz oder bezahlbare Mieten?
Was ist wichtiger: dass Wohnungen energiesparsam und klimaneutral sind oder dass sie ausreichend verfügbar und bezahlbar sind? Beides sei gleich wichtig, sagt die Politik. Doch in der aktuellen Situation stehen teure energetische Standards günstigen Mieten entgegen, solange nicht deutlich mehr Fördergeld fließt.

Robert Habeck ist unzufrieden mit dem Kurs des Bausektors. Zu hohe Emissionen zeigen, dass die Branche nicht wie vereinbart auf Zielfahrt ist.
Foto: Verbändebündnis Wohnungsbau/Tobias Seifert
Der 13. Wohnungsbau-Tag vergangene Woche in Berlin hatte alle Zutaten für eine spannende Diskussion: eine Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, die nahelegt, energetische Standards bei Gebäude zu senken, sieben Verbände der Wohnungswirtschaft, die sich trotz teils diametraler Interessenlagen zu fünf gemeinsamen Forderungen durchgerungen haben, und eine komplett neue Regierung mit Klimafokus, von der immerhin zwei Spitzenlichter vor Ort aufblitzten: der grüne Klimaschutzminister Robert Habeck und die Bauministerin Klara Geywitz für die SPD in Rot. Ihr Ministerium war 23 Jahre lang an andere Ministerien angegliedert, ein Nebenthema sozusagen. Seit 2021 gibt es wieder ein eigenständiges Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB). Wohnen ist damit als Thema politisch wieder in die erste Liga aufgestiegen. Doch das hat einen Preis.
100 000 Sozialwohnungen sind schwieriger zu bauen als 300 000 ungeförderte Wohnungen

Bauministerin Klara Geywitz (li.) diskutiert Forderungen mit drei Verbandschefs (v. re.): Lukas Siebenkotten vom Deutschen Mieterbund, Robert Feiger von der Gewerkschaft Bauen, Agrar und Umwelt sowie Andreas Ibel vom Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen. Anke Plättner moderierte die Veranstaltung.
Foto: Verbändebündnis Wohnungsbau/Tobias Seifert
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