Ranking 25. Okt 2019 Silvia Hühn Lesezeit: ca. 1 Minute

Das sind die Länder mit den größten CO2-Emissionen

Übermäßiger Ausstoß von Kohlenstoffdioxid geht zu Lasten der Umwelt und hängt laut Wissenschaftlern unmittelbar mit dem Klimawandel zusammen. Das Wirtschaftswachstum einiger Länder ist ein wesentlicher Einflussfaktor dafür, dass das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen gerät. Welche Länder den höchsten CO2-Ausstoß generieren, erfahren Sie hier.


Foto: panthermedia.net/ nikkytok

Inhalte des Artikels:

Kohlenstoffdioxid wird beispielsweise durch unsere Atemluft an unsere Umwelt abgegeben. Pflanzen nehmen Anteile dieses sauren Gases auf und wandeln es mittels Photosynthese in Sauerstoff um. Eine anhaltende Symbiose stellt also sicher, dass die Balance beibehalten wird. Menschen und andere Lebewesen sind allerdings nicht die einzigen CO2-Produzenten. Die Industrie, Kraftfahrzeuge, Maschinen und andere Faktoren erhöhen das jährlich von der Natur abbaubare CO2-Kontingent um ein Vielfaches und tragen nicht gerade unerheblich dazu bei, dass das Klima des Planeten negativ beeinflusst wird.

Der Treibhauseffekt spielt dabei eine große Rolle. Die bewusste Anwendung dessen führt gerade in der Landwirtschaft zu hohen Ernteerträgen – das ganze Jahr lang. Hierbei werden die Hitzewellen der Sonne durch eine semi-transparente Beschichtung des Daches eingefangen, während die Lichtwellen ohne Probleme wieder austreten können. Die Temperatur wird künstlich erhöht und das Wachstum der Pflanzen dauerhaft beschleunigt. Dieses Szenario ist vergleichbar mit dem, was sich auf der Erde entwickelt. Im Zuge dessen sehen wir einer stetig größer werdenden Hitzewelle entgegen, die sich folglich auf den kompletten Planeten auswirkt.

Um diesem Geschehen vorzubeugen, führte die Europäische Union (EU) am 1. Januar 2005 Richtlinien und Verordnungen ein, die den CO2– und Feinstaub-Ausstoß der Länder kontrollieren und regulieren sollen. Verstößt eines der Mitgliedsstaaten gegen diese Regeln, kann das zu einem hohen Strafmaß führen. Dieser Luftqualitätsindex findet bislang jedoch nur in der EU Anwendung.

Die Rangliste der Klimasünder

Im Zuge dieses Ziels wird jedes Jahr eine Top-Liste der Länder mit der größten CO2-Freisetzung der Erde erstellt. Die amerikanische Behörde „Carbon Dioxide Information Analysis Center (CDIAC) (z. dt.: „Kohlenstoffdioxid-Informationsanalyse-Zentrum“) in den Vereinigten Staaten arbeitete bis einschließlich 2017 am Zusammentragen der verschiedenen Messstationen auf dem gesamten Globus. Im Jahr 2018 wurde das Datencenter eingestellt und die Datenpakete werden nun Stück für Stück an die US-amerikanische Behörde „Department of Energy (DOE)“ (z. Dt.: „Behörde der Energien“) übermittelt, um baldmöglichst eine noch immer lückenlose Analyse der gesammelten Werte zu gewährleisten. Die Auswertung dieser Daten ergibt zwei Listen. Zum einen gibt es die Sammlung der Pro-Kopf-Emissionen, die sich auf den einzelnen Bürger des jeweiligen Landes beziehen. Zum anderen werden die Datensätze auf ein komplettes Land hochgerechnet. In folgenden Ranking fokussieren wir uns auf die Gesamtemission pro Land.

Platz 10: Kanada

Kanada – Das Nachbarland der Vereinigten Staaten von Amerika ist wohl eines der beliebtesten Auswandererziele Deutschlands. Unendliche Weiten, wunderschöne Eislandschaften im Winter und sattes Grün im Frühling. Was sich schließlich wirklich auf die CO2-Bilanz des Landes auswirkt, ist genau der Teil der Landschaft, der eigentlich das Herz des Landes bildet – die Wälder. Ohne menschliches Zutun produzieren sie aufgrund von Waldbränden sowie Pilz- und Schädlingsbefall mehr CO2, als die gesunden Bäume verarbeiten können. In der jährlichen Bilanz sind das über 100 Mt mehr Kohlenstoffdioxid, als die Landwirtschaft des Landes normalerweise erzeugt. Bei der Stellung als zweitgrößtes Land der Erde, ist die hohe Anzahl an potenziell befallenen Wäldern aber nicht unerklärlich.

Platz 9: Südkorea

Mit dem neunten Platz im Ranking der Länder mit den größten CO2-Emissionen schließt sich Südkorea der Liste an. Die große Zementproduktion sowie der überwiegende Energiegewinn aus Kohle und fossilen Brennstoffen steigern die jährlichen Kohlenstoffdioxid-Emissionen auf rund 1,39 Mt.

Platz 8: Saudi-Arabien

Den achten Platz des Rankings belegt das Wüstenland Saudi-Arabien unter anderem aufgrund der Öl-Förderung im eigenen Gebiet. Kaum ein anderes Land besitzt so ertragreiche Öl-Vorkommen wie Saudi-Arabien. Die Förderung des Rohstoffs benötigt weitreichende und aufwendige Methoden, die die CO2-Emissionen des Landes von 1998 bis 2006 um mehr als 60 % wachsen ließen. Dennoch stellt Saudi-Arabien einen der größten globalen Spieler dar. Die Förderung des Rohstoffs und der Verkauf dessen, trotz einiger Rückschläge in jüngster Vergangenheit, sind für den Weltmarkt unabdingbar.

Platz 7: Iran

Der Wüstenstaat Iran hat sich im weltweiten Ranking auf Platz sieben eingefunden. Die Gründe liegen dafür hauptsächlich bei der Öl-Förderung, dem Verbrennen von natürlichen Gasen und der Produktion von Zement, ein Hauptbestandteil von Beton. Wie auch bei anderen Ländern, die einen hohen CO2-Ausstoß haben, wurden im aktuellen Jahr Richtlinien eingeräumt, die bis 2021 eingehalten werden sollen.

Platz 6: Deutschland

Mit 866 Mt an jährlich ausgestoßenem CO2 landet auch Deutschland in den Top-10 der größten Klimasünder. Dabei verteilen sich die Gründe dafür einigermaßen. Während die Energieproduktion einen hohen Teil der Emissionen einnimmt, gehört auch die Agrarwirtschaft und die Produktion von industriellen Gütern wie Maschinen zu den Hauptfaktoren.

Platz 5: Japan

Den fünften Platz besetzt das asiatische Vorzeigeland Japan mit einem CO2-Ausstoß von 1,3 Gt. Aufgrund der Fukushima-Katastrophe wurden die Kernkraftwerke im Land stillgelegt und die Energiegewinnung auf fossile Brennstoffe wie Erdgas und Rohöl umdisponiert. Wenn man bedenkt, dass Japan pro Jahr über 1500 Erdbeben erleiden muss, erscheint dieser Schritt logisch. Mit immer besseren Technologien möchte sich Japan in Zukunft aber mehr auf erneuerbare und sicherere Kernkraftenergie konzentrieren. Dadurch dürfte sich die Klimabilanz des Landes deutlich verbessern.

Platz 4: Russland

Durch das ökonomische Wachstum der Weltnation rückte auch Russland schließlich auf den vierten Platz. Mit einer Gesamtpopulation von 141 Mio. Menschen, ist diese Platzierung auch kaum verwunderlich. Die Hauptursachen für den hohen CO2-Ausstoß von 2,8 Gt liegen auch hier in der Produktion von maschinellen Gütern, Beton und der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen. Die jüngsten Bewegungen zum Klimaschutz, besonders in Bezug auf ausgestoßenes CO2, bringen aber auch die russische Regierung zum Umdenken, wenn auch die Pariser Verordnungen bisher weder unterschrieben, noch langfristig eingehalten wurden.

Platz 3: Indien

Je größer die Population und je größer der wirtschaftliche Aspekt der Nation, desto größer scheinen auch die CO2-Emissionen zu werden. Dieser Trend setzt sich ebenso mit dem dritten Platz, namentlich Indien, fort. Aufgrund der wachsenden Bevölkerung und daraus resultierend wachsenden Städten, hat sich Indien im Laufe der Jahre immer mehr auf den Verbrauch von Kohlenstoff und anderen fossilen Vorkommnissen wie Rohöl spezialisiert. Es wurden nun dennoch Klimaschutzziele aufgestellt, die sich auf das Einsparen von CO2 bis 2022 spezialisieren. Der Kohlenstoffdioxid-Level von 2,9 Gt ist allerdings nicht die einzige Hürde, die Indien überwinden muss. Die Luftverschmutzung in vielen Metropolen der wachsenden Industrienation ist kaum greifbar.

Platz 2: Vereinigte Staaten von Amerika (USA)

Mit einem jährlichen CO2-Ausstoß von 6,6 Gt landen die Vereinigten Staaten (USA) auf dem zweiten Platz der globalen Rangliste. Neben Saudi-Arabien hinterlassen die USA den wohl größten CO2-Fußabdruck in Hinblick auf die Öl-Förderung und das Verbrennen von Gasen. Ein weiterer enorm großer Einflussfaktor für die CO2-Bilanz des Landes der endlosen Möglichkeiten liegt in der Energiegewinnung aus Kohle. Immerhin steht die derzeitige Gesamtenergienutzung bei 18 % des globalen Energiebedarfs. Dies ist auch dringend notwendig. Die USA stellt einen der größten Spieler auf dem Weltmarkt dar.

Platz 1: Volksrepublik China

Auf dem ersten Platz und damit bisher unangefochten ist die Volksrepublik China. Die dabei mit Abstand größten Kohlenstoffdioxid-Sünden sind zum einen die Energiegewinnung durch Kohlekraft und zum anderen die Zement- und Betonproduktion – auch die Nutzung von Rohöl trägt nicht gerade unerheblich dazu bei. Alleine im Jahr 2017 emittierte das Land der Mitte 34,7 Gt an CO2 in die Atmosphäre. Bei so hohen Zahlen ist es verwunderlich, dass rund 47 % der chinesischen Bevölkerung in urbanen Gebieten leben. Die Fläche des Landes selbst belegt dabei den dritten Platz auf der Weltrangliste.

Luftverschmutzungsindex: CO2 und andere Schadstoffe

Im Hinblick auf die Luftreinheit unserer Atmosphäre, gibt es viele verschiedene Faktoren, die bei einer Messung berücksichtigt werden müssen. Während CO2 also enorm wichtig für das Klima unseres Planeten ist, gibt es darüber hinaus noch andere Schadstoffe, die sich in hohen Konzentrationen schädlich auf den menschlichen Körper und die Umwelt auswirken können. Die Rede ist von Feinstaub, Ozon, Schwefeloxiden und Stickstoffoxiden, die hauptsächlich in der maschinellen Produktion und bei der Inbetriebnahme von Automobilen produziert werden. In großen Mengen können diese erhebliche Herz- und Kreislaufprobleme verursachen und im schlimmsten Fall bei vorbelasteten Menschen sogar zum Tod führen. Die Umwelt wird davon ebenso stark betroffen. Die Erde von landwirtschaftlich genutzten Flächen kann sauer werden und Pflanzen und Tiere werden anfälliger für Krankheiten und Parasiten. Um diesen Symptomen und Folgen vorzubeugen, wurden auch diesbezüglich Richtlinien und Verordnungen eingeführt. Der sogenannte Luftverschmutzungsindex, der sich ähnlich wie beim CO2-Emissions-Index verhält, dient also als separater Schrifthalter für alles, was nicht direkt mit dem Treibhauseffekt und dem menschengemachten Klimawandel zu tun hat. Ein genaues Bild über die Effekte auf Umwelt, Mensch und Tier kann also nur im Zusammenspiel beider Faktoren erstellt werden.

Deutschland belegt den 6. Platz des Rankings – Warum?

Mit dem sechsten Platz ist auch Deutschland recht weit vorne mit dabei. Aber nicht nur die CO2-Abgaben in die Atmosphäre sind enorm hoch. Um sich ein ganzheitliches Bild über die aktuelle Luftqualität in Deutschland machen zu können, muss auch der Grad der Luftverschmutzung in die Betrachtung mit einbezogen werden. Aktuell stehen drei der berühmtesten Städte auf den ersten Plätzen mit der unreinsten Luft.

Platz 3: Köln

Die Stadt des Karnevals und des mehrere Hundert Jahre alten Doms. Überall berühmt und beliebt, ist die Promenade am Rhein dennoch ein nicht unwichtiger Zulieferer für sowohl Kohlenstoffdioxid als auch andere Schadstoffe wie Feinstaub, Ozon, Schwefeloxid und Stickstoffoxid. Die Überschreitung des Grenzwerts (40 µg) liegt hier bei 22 µg pro Kubikmeter Atemluft.

Platz 2: Stuttgart

Die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg und den Schwaben hat sich mit 73 µg pro Kubikmeter auf dem zweiten Platz des nationalen Rankings eingefunden. Vor allem der Stickoxidwert liegt dabei im oberen Bereich und führt die Liste an.

Platz 1: München

Das Oktoberfest ist gerade erst vorbei, aber auch die Stadt der Dirndl und Bretzeln wird vom Ranking der höchsten Luftverunreinigung nicht verschont. Mit rund 78 µg pro Kubikmeter liegen die Straßen der Stadt 38 µg über dem zugelassenen Grenzwert.

Luftqualitätsindex: Was tun?

Die jüngsten Bewegungen im Klimaschutz haben zahlreiche Debatten angeführt. Es wird nach Lösungen und Mitteln gefragt und geforscht, um den enormen CO2-Ausstoß der Länder und die Belastungen der Atemluft durch Schadstoffe zu verringern. Langfristig gesehen wird diese Debatte unausweichlich sein. Aber was können Bürger, Konzerne oder Regierungen tun? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten und Lösungsansätze, die bereits jetzt schon Anwendung finden, um die Umwelt zu entlasten und dadurch unsere Lebensqualität zu erhöhen. Es ist wohl hoffentlich nur eine Frage der Zeit, bis auch dieses Problem erfolgreich in den Griff bekommen wird.

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