Populäres Dateiformat wird 30 14. Feb 2023 Von Elke von Rekowski

Das PDF feiert Geburtstag

Das PDF – kurz für Portable Document Format – zählt zu den beliebtesten Dateiformaten der Welt. Nun feiert es seinen 30. Geburtstag. Das Format kann auf eine abwechslungsreiche Geschichte zurückblicken, in deren Verlauf es sogar von Kriminellen gekapert wurde.

PDF-Entwickler John Warnock (re.) und der 2021 verstorbene Charles Geschke haben Adobe im Jahr 1982 gegründet.
Foto: Adobe

Ob Rechnung, Hausarbeit oder andere Dokumente: Das Dateiformat PDF ist aus dem digitalen Alltag vieler Menschen nicht mehr wegzudenken und spielt eine entscheidende Rolle im Bereich Dokumentenmanagement.

Die Idee zu dem Format hatte Adobe-Mitgründer John Warnock bereits 1990 im Rahmen eines Projekts namens „Camelot“. Das Dateiformat sollte Anwendern die Möglichkeit bieten, Dokumente plattformunabhängig auszutauschen, ohne dass sich das Erscheinungsbild dieser Dokumente veränderte. Im Jahr 1993 wurde das Format erstmals veröffentlicht.

Unerwünschte Änderungen verhindern

Dokumente, die beispielsweise in Text-Editoren erstellt werden, lassen sich zwar auch in proprietären Formaten tauschen. Jedoch gibt es da ein Problem: Oft verändert sich dabei die Formatierung. Wird beispielsweise ein Text in Microsoft Word mit der Schrift „Myriad“ verfasst, über die der Empfänger des Dokuments aber nicht verfügt – oder er nutzt eine andere Version des Textverarbeitungssystems –, dann verändert sich die Optik. Das Dokument sieht beim Empfänger anders aus als bei der Erstellung. Besonders kritisch kann dieser Effekt werden, wenn aufwendige Mehrspalten-Layouts mit eingebetteten Bildern verwendet werden. Unter Umständen ist ein solches Dokument dann auf dem Computer des Empfängers bis zur Unkenntlichkeit verändert.

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Dieser Effekt war auch John Warnock bekannt, als er sich mit seinem Team der Aufgabe stellte, ein neues Dokumentenformat zu entwickeln. Es sollte unabhängig von der verwendeten Plattform immer die gleiche Dokumentenansicht darstellen. Heraus kam das PDF, das bereits in seiner ersten Version eingebettete Schriftarten und JPG-Bilder und sogar Links unterstützte.

PDF-Formate sind weltweit im Einsatz und werden zum Quasi-Standard

Im Laufe der Jahre hat sich das PDF zu einem mittlerweile universellen Format für die unterschiedlichsten Anwendungsmöglichkeiten entwickelt. Wobei es streng genommen nicht „das“ PDF gibt. Mit PDF/A wurde ein Standard für digitales Dokumentenmanagement geschaffen, mit dem sich Dokumente rechtssicher archivieren lassen. PDF/X ist ein Standard für Druckvorlagen, das verschiedene ISO-Normen in diesem Anwendungsbereich unterstützt. Mit PDF/E werden Funktionen der interaktiven 3D-Darstellung integriert, die bei der Konstruktion rund um CAD-Anwendungen benötigt werden. Darüber hinaus werden immer mehr Funktionen integriert: So lassen sich beispielsweise unter anderem Multimedia-Inhalte einbetten, Formulare erstellen oder Dokumente sicher digital signieren.

Das Dateiformat PDF sorgt sorgt dafür, dass sich Dokumente plattformunabhängig austauschen lassen, ohne dass sich ihr Erscheinungsbild verändert.
Foto: Adobe

Die gesamte PDF-Familie erfreut sich dabei großer weltweiter Beliebtheit. 2022 wurden nach Angaben von Adobe rund 400 Mrd. PDF allein mit hauseigenen Produkten geöffnet, 8 Mrd. Transaktionen wurden mit digitalen Signaturen versehen und rund 2,5 Mrd. Dokumente mit Adobe Scan erstellt.

Cybergangster missbrauchen PDF um Schadcode aufzurufen

So viel Popularität ruft allerdings auch Kriminelle auf den Plan: Mit dem digitalen Schädling Emotet begann 2019 eine flächendeckende Verbreitung von Schadsoftware, die sich über PDF-Dokumente aktiviert. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) warnte davor. Ursprünglich hatte dieser digitale Schädling Word-Dokumente infiziert und sich beim Öffnen der Dateien dann im System ausgebreitet. Da in vielen Firmen die Firewall-Settings den Empfang von Word-Dateien darauf hin unterbunden haben, machten sich die Cyberkriminellen die Möglichkeit der Link-Einbettung in PDFs zunutze, um über diesen „Umweg“ beim Öffnen des PDFs den Schadcode aufzurufen. Daher sollten Nutzende nach wie vor nicht ungeprüft alle PDF-Dateien öffnen, die sie aus unbekannter Quelle im E-Mail-Postfach erreichen.

30 Jahre BSI: Behörde feiert Erfolg gegen Emotet

Gefahr entschärft – PDF gilt als vergleichsweise sicher

Mittlerweile sind zum Glück alle gängigen Antivirenprogramme in der Lage, diese Bedrohung zu erkennen. Außerdem gehen – abgesehen von der Schadsoftware Emotet – vergleichsweise wenige Gefährdungen vom PDF-Format aus. Damit ist es nicht nur ein beliebtes, sondern auch ein relativ sicheres Format.

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