Videotechnik 15. Jun 2023 Von Jörn Schumacher Lesezeit: ca. 3 Minuten

Schwebende Kameras

Wer Wert auf Videos ohne Verwackeln legt, kann heute mit technischen Hilfsmitteln als Amateur Aufnahmen produzieren, die früher nur Profis zustande brachten. Ob in der Luft oder auf dem Boden – die aktive Kamerastabilisierung ist mittlerweile unverzichtbar.

Fliegender Kameramann

Foto: DJI

Normalerweise überträgt eine Drohne ihr Bild zum Monitor ihres Piloten. Den richtigen Blickwinkel oder die richtige Bewegung für eine Kamerafahrt zu finden, kann auf einem festen Bildschirm aber schwierig sein. Deshalb gibt es die Möglichkeit, die Bilder vom Drohnenflug aus der Ich-Perspektive zu betrachten. Das Fliegen in der „First Person View“ (FPV) macht bei DJI-Drohnen die Brille DJI Goggles Integra möglich. Zwei HD-Displays zeigen das Livebild der Drohnenkamera mit einer Bildwiederholfrequenz von 100 Hz und einer Latenz von 30 ms an. Sie sind im Micro-Oled-Design ausgeführt, für hohe Auflösungen auf kleiner Fläche. Der Akku mit einer angegebenen Laufzeit von 2 h sitzt im Stirnband. Der Perspektivwechsel kostet 659 €.

Fliegende Hasselblad

Foto: DJI

Das Flaggschiff von DJI ist die DJI Mavic 3 Pro. Eine Hasselblad-Kamera wird begleitet von zwei Telekameras. Deren Brennweiten von 24 mm, 70 mm und 166 mm lassen sich zu einem Hybrid-Zoom kombinieren. Fotos und Videos haben eine Auflösung von bis zu 5120 x 3956 Pixel (50 Bilder/s). Mit geringer HD-Auflösung sind alternativ bis zu 200 Bilder/s möglich. Wie bei den meisten DJI-Drohnen sind Funktionen wie einer Person folgen, Rückkehren, Landen sowie Hinderniserkennung integriert. Der Akku hält 36 min – das ist Rekord. Bei einem Gewicht von 900 g überschreitet das Fluggerät laut der EU-Drohnenverordnung die Grenze (500 g), ab der man einen „großen Drohnenführerschein“ benötigt. Preis: ab 2099 €.

Autonome Rundflüge

Foto: DJI

Eigens für die Industrie hat DJI das System DJI Dock entwickelt. In einer Box wartet die Drohne DJI Ma­trice 30 auf ihren Einsatz. Sie kann selbstständig vorher festgelegte Wegpunkte abfliegen und Daten sammeln, hochaufgelöste Fotos oder 3D-Scans anfertigen oder auch einen Video-Livestream senden. Selbst bei Wind, Regen oder Schnee öffnet sich die Klappe des Docks. Die Drohne kann laut Hersteller bis zu 41 min in der Luft bleiben und bis zu 7000 m hoch fliegen. Die Operatoren sitzen im bis zu 60 km entfernten Kontrollraum und lassen sich die Daten auf dem Monitor anzeigen. Der Preis ist entsprechend gesalzen: annähernd 26 000 €.

Günstige Ich-Perspektive

Foto: DroneMask

Wer den richtigen Bildausschnitt aus der Ich-Perspektive („First Person View“, FPV) mit geringem Budget finden möchte, kann auf eine Brillenalternative aus Norwegen zurückgreifen. In die Dronemask stecken Piloten ihr Smart­phone, auf dem die Drohnen-App – und damit das Livebild der Kamera – läuft. Das Linsensystem vergrößert das Handydisplay ordentlich. Zwei separate Bilder für beide Augen anzuzeigen, wie lange üblich, ist nicht mehr nötig. Die Maske ist durchdacht konstruiert und aus hochwertigem Material. An den Seiten sind Einlässe für die Finger, für ein kurzes Bedienen des Handys. Der Abstand des Displays zu den Augen kann stufenlos verstellt werden und ist damit auch für Brillenträger geeignet. Preis: 166 €.

Leichtgewicht-Flugkamera für die Handtasche

Foto: Zero Zero

Noch ist die Hover Camera X1 ein Crowdfunding-Projekt, doch laut Hersteller Zero Zero fanden sich genug finanzielle Unterstützer, um die Kamera­drohne zu produzieren. Das Leichtgewicht (125 g) kann zusammengeklappt werden und passt sogar in kleine Handtaschen. Die Kamera dreht Videos mit einer Auflösung von 2704 x 1520 Pixel und 30 Bildern/s. Die Flughöhe ist mit etwa 15 m eher mau. Starten kann man das 127 mm x 145 mm x 30 m große Fluggerät (ausgeklappt) von der ausgestreckten Handfläche aus. Preis: 389 €.

Videoqualität aus der EU

Foto: Parrot

Die chinesische Firma DJI dominiert nach wie vor den Drohnenmarkt. Doch es gibt europäische Alternativen, z. B. die Anafi von Parrot. Der französische Drohnenhersteller, den es seit den 1990er-Jahren gibt, bietet diese 320 g leichte Drohne an, deren vier Propellerarme einklappbar sind. Mitgeliefert wird ein schickes Köfferchen, das sich im Rucksack verstauen lässt. Der Akku hält 25 min. Die Anafi verfügt jedoch über keine Hinderniserkennung, was vorsichtiges Fliegen voraussetzt. Kenner schätzen die 2018 erstmals veröffentlichte Drohne für die gute Videoqualität. Sie nimmt Videos in 4K mit maximal 30 Bildern/s oder in Full HD mit 60 Bildern/s auf. Ein interessantes Gimmick: Die Kamera lässt sich auch nach oben schwenken. Preis: 999 €.

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