Prüftechnik für Wasserstoff 28. Mrz 2023 Von Wolfgang Heumer Lesezeit: ca. 6 Minuten

Pipelines: Mit Robotern gegen Wasserstoffversprödung

Das Unternehmen Rosen stellt Roboter her, die Rohre und Pipelines von innen inspizieren. Nun sollen diese sogenannten Molche an ein neues Medium gewöhnt werden: Wasserstoff.

Kraftakt für sichere Gasleitungen: Beim sogenannten Pulltest wird der „Molch“ mitsamt seinen Sensoren mit einer Geschwindigkeit von 7 m/s durch ein 30 m langes Pipelinesegment gezogen.
Foto: Rosen-Group

Am Stadtrand von Lingen/Ems lagern en masse Stahlrohre. Ihr Durchmesser beträgt zwischen 3 Zoll und 56 Zoll, die Wandstärken variieren von Rohr zu Rohr. Viele Exemplare sind 10 m bis 12 m lang und gerade; andere sind gekrümmt, manche haben einen Flansch und liegen bereit, zu einer U-Form oder einem geschlossenen Kreislauf verbunden zu werden. Hier und da sind auch Unregelmäßigkeiten und Defekte erkennbar: Beulen im Rohr, winzige Risse, Bahnen von Bitumen und anderen Materialien, die an Außenwänden kleben.

Jede Beschädigung ist sorgfältig geplant, vermessen und registriert. „Derzeit haben wir hier rund 6000 Rohre und die dazugehörigen Komponenten mit einer Gesamtlänge von 9 km“, sagt Florian Backherms. Das Areal in der Größe von elf Fußballfeldern gehört zum neuen Testcenter der Rosen-Gruppe in Lingen/Ems. „Wir erproben und kalibrieren hier unsere ,Molche‘“, erläutert Backherms, der das Center leitet.

H2 Green Steel lässt wasserstoff-basiertes Stahlwerk bauen

Wasserstoff lässt Rohre und Leitungen korrodieren

„Molche“, das sind autonom operierende Roboter für die Pipelineinspektion. Bislang sind sie weltweit vor allem in Öl- und Gasleitungen unterwegs. Rosen gilt als Technologieführer bei der Inspektion von Pipelines.

Seit Kurzem haben die Spezialisten eine zusätzliche Aufgabe bekommen. Als Folge der Energiewende und im Interesse des Klimaschutzes wird künftig vermehrt Wasserstoff durch die Röhren rauschen. Im gerade erst eröffneten Hydrogen-Labor „interessiert uns vor allem das Korrosionsverhalten an Rissen, denn Wasserstoff kann sehr aggressiv für Rohrleitungen sein“, sagt Labor-leiterin Tanja Schmidt.

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Bundesagentur für Arbeit

Technische/-r Berater/-in (w/m/d) für den Technischen Beratungsdienst

Recklinghausen, Ahlen-Münster, Coesfeld
Helmholtz-Zentrum Hereon

Doktorandin (m/w/d)

Geesthacht (bei Hamburg)
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Baumanagerin / Baumanager (w/m/d)

Berlin
Bundesanstalt für Immobilienaufgaben

Ingenieurin / Ingenieur in der Fachrichtung Gebäude-, Elektro- oder Versorgungstechnik (w/m/d)

Berlin
Ernst-Abbe-Hochschule Jena

Stiftungsprofessur Ressourceneffiziente Produkt- und Prozessentwicklung Bes. Gr.: W 2

Jena
RWTH Aachen University

Full Professor (W2, Tenure Track W3) in Process Metallurgy in a Circular Economy Faculty of Georesources and Materials Engineering

Aachen
Brandenburgischer Landesbetrieb für Liegenschaften und Bauen (BLB)

Projektleiter/in "Altlasten und Kampfmittel" (w/m/d)

Bernau
Minebea Intec GmbH

Automations- / Inbetriebnahmeingenieur (m/w/d)

Hamburg
Hensoldt Sensors GmbH

Systemingenieur*in Sekundärradar / IFF (m/w/d)

München/Taufkirchen
HENSOLDT Sensors GmbH

Head of N&G Radar Planning & Cables (w/m/d)

Ulm
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen aus der Kategorie Energie