Energiespiegel 11/2022 18. März 2022 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 4 Minuten

Russland: „Importstopp in wenigen Monaten handhabbar“

Deutschland hat Werkzeuge und das Know-how, um sich auch kurzfristig einen Durchblick zu verschaffen, wie sich die Abhängigkeit von russischen Energierohstoffen umsetzen lässt. Das zeigt zum Beispiel eine Analyse des Forschungszentrums Jülich. Unser energiewirtschaftlicher und -politischer Wochenrückblick ohne Anspruch auf Vollständigkeit und mit Sicherheit nicht komplett ausgewogen.

Energiespiegel – der wöchentliche Wochenrückblick der VDI nachrichten auf die Welt der Energie.
Foto: panthermedia.net/Pixinooo

Wie sicher ist die Energieversorgung ohne russisches Erdgas?

Dieser Frage widmeten sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Techno-ökonomische Systemanalyse (IEK 3) des Forschungszentrums Jülich. Das Institut unter Leitung des Ingenieurs Detlef Stolten hat sich schon vor Jahren damit beschäftigt, wie die Energiewende machbar ist, so auch in folgendem Beitrag für die VDI nachrichten:

„Wir brauchen ehrgeizigen Klimaschutz“

Jetzt hat Stoltens Team seine Tools auf den Ersatz der russischen Energierohstoffe angewendet. Herausgekommen sind detaillierte Analysen und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen. Die Berechnungen ermöglichten es, Kompensationsmöglichkeiten und Alternativen zu russischen Erdgasimporten nicht nur qualitativ, sondern auch quantitativ einzuschätzen, so das Institut in einer Mitteilung. Die Kernaussagen: Erstens sei kurzfristig ein Drittel der russischen Erdgasimporte verzichtbar; zweitens sei mittelfristig ein Importstopp in wenigen Monaten handhabbar, aber ambitioniert; und drittens gelte es, mittel- bis langfristige Energieimporte zu diversifizieren, wobei der Bau von LNG-Terminals in Deutschland „unumgänglich“ erscheine.

Ersatz für russische Energierohstoffe: Öl und Gas aus deutschen Landen …

Bohr- und Förderinsel Mittelplate in der deutschen Nordsee. Foto: Wintershall Dea/Sebastian Weihs

… dafür warb Bundesfinanzminister Christian Lindner im Berliner „Tagesspiegel“. Schließlich stehe im Koalitionsvertrag, man wolle in der Nordsee den Abbau von Öl und Gas nicht fortsetzen; angesichts der Lage gelte es das zu hinterfragen, so Lindner. Sagten sich wohl auch die Grünen. Deren Klimaschutz-Staatssekretär Oliver Krischer versprach zu „prüfen“. Krischer will aber gleich einen Tauschhandel: Aufweichen beim Naturschutz gegen Schlachten der heiligen FDP-Kuh „Freie Fahrt für freie Bürgerinnen“, sprich Tempolimit. Geht da was?

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