Gebäudetechnik 22. Mrz 2023 Von Fabian Kurmann Lesezeit: ca. 4 Minuten

Wärmepumpen & Co.: Hoffnungen für Energiewende im Gebäude

Dass Wärmepumpen im Trend liegen, zeigte die Messe ISH. Technisch wurden mehrere Hürden genommen. Doch der Platzhirsch Gasheizung geht nicht freiwillig und es gibt nachhaltige Konkurrenz. Die Politik will unterdessen den gesetzlichen Rahmen schaffen, damit die Gebäude-Energiewende funktioniert.

Wärmepumpen sind leiser geworden und dürfen so auch mit weniger Abstand zum Nachbarn aufgestellt werden.
Foto: Fabian Kurmann

Es regnet Schlagworte auf dem Messestand des Heizungsbauers Junkers. Im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Computer steuert Wasserdüsen so an, dass aus Ketten von fallenden Wassertropfen nasse Buchstaben entstehen, die zusammengesetzt Begriffe wie „Nachhaltigkeit“ und „Handeln“ bilden. Diese und ähnliche Begriffe ließen auch Politiker immer wieder auf der Branchenleitmesse ISH fallen, die vergangene Woche in Frankfurt stattfand. Auch dort regnete es auf dem Podium Schlagworte, diesmal im übertragenen Sinne. Vergleichsweise hochkarätig besetzt, startete die ISH mit der Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) und dem stellvertretenden hessischen Ministerpräsidenten Tarek Al-Wazir (Grüne).

Trotz Krise 600 000 neue Gasheizungen eingebaut

Zunächst die schlechte Nachricht: Von einer grünen Zukunft ist die Branche noch weit entfernt. So wurden beispielsweise 2022 trotz des Gaskonflikts mit Russland und der aktuellen Klimaziele 600 000 neue Gasheizungen in Deutschland verkauft. „Das haben die Leute natürlich nicht getan, weil die selten Nachrichten gucken, sondern weil es immer noch die preiswertere Variante ist im Gegensatz zu anderen oder aber weil das Haus in dem Zustand nicht wärmepumpenfähig war“, erklärte die Bauministerin die Zahl auf der Messe. Die Geräte laufen jetzt wieder 20 Jahre und mehr.

Klara Geywitz und Tarek Al-Wazir werden auf der Messe ISH von Bosch-Thermotechnik-CEO Jan Brockmann (Rand li.) zum Stand bei Wärmepumpen gebrieft. Foto: Fabian Kurmann

Die Lage ist verzwickt: Einerseits will die Politik etwas verändern und keinen „Attentismus“ bei der Förderung von Heizungen, wie es Tarek Al-Wazir ausdrückte. Er ist in Hessen auch Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen. „Die alten Dinge weiterlaufen lassen, solange es irgendwie geht“, das sei keine Option mehr. Doch die Förderung kurzfristig abzuschaffen, kann eine gewisse Angst auslösen und damit zu einem beherzten Rückschritt führen. „Wir haben kein Interesse daran, einen Run auszulösen, wo am Ende noch mal 2 Mio. Erdgasheizungen eingebaut werden, die dann die nächsten 30 Jahre Probleme machen.“ Die Frage ist also, wie kommt Deutschland schnell raus aus der fossilen Energie im Gebäude, ohne Reflexkäufe bei den Hausbesitzern auszulösen?

Neues Gebäude-Energie-Gesetz: Im März soll die grobe Richtung stehen

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