Häuser seriell sanieren: Energieeinsparung im Eiltempo
Die Sanierung von Häusern kommt in Deutschland nur langsam voran. Das Energiesprong-Prinzip soll Bestandsimmobilienbesitzern und Unternehmen deshalb eine schnelle Lösung bieten, um in ihren Gebäuden Energie zu sparen. Serielles Sanieren bietet eine Modernisierung vom Fließband.

Energieeinsparung durch serielles Sanieren: Das Energiesprong-Pilotprojekt in der Bochumer Mörikestraße hatte im April 2022 Meilensteinfest.
Foto: VBW
Der Gebäudebestand soll bis zum Jahr 2045 klimaneutral sein. Es ist also viel zu tun. Laut Deutscher Energie-Agentur (Dena) gibt es in Deutschland allein 500 000 kleinere Mehrfamilienhäuser aus den 1950er- bis 1970er-Jahren mit einfacher Hülle und einem Energieverbrauch von mindestens ca. 130 kWh/m² und Jahr. Die gute Nachricht: Für diese Gebäude ist eine Lösung in Sicht, die einfach, schnell und bezahlbar zu sein scheint. Sie kommt aus den Niederlanden, wo schon 5000 Gebäude auf diesem Weg saniert wurden. Die Rede ist vom Energiesprong-Prinzip. „Energisprong“ heißt – wörtlich übersetzt – „Energiesprung“, eben einen Sprung beim Energieverbrauch von Gebäuden, aber nach unten.
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Beim Energiesprong-Prinzip werden die für die Sanierung notwendigen Komponenten in einer Fabrik vorgefertigt und anschließend vor Ort installiert.
Foto: Deutsche Energie-Agentur
Dabei handelt es sich um ein Gesamtkonzept, das Bestandsgebäude auf den Net-Zero-Standard bringen soll. Das bedeutet, dass die Gebäude im Jahresmittel die benötigte Energie selbst ernten, etwa mit einer Photovoltaikanlage. Die für die Sanierung notwendigen Komponenten sollen in einer Fabrik vorgefertigt und vor Ort nur noch installiert werden. Und zwar in möglichst hohen Stückzahlen, um einen Mengeneffekt zu erzielen. Experten sprechen deshalb auch von serieller Sanierung.
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So funktioniert die Energieeinsparung mit dem Energiesprong-Prinzip
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