Ernährung 28. Sep. 2024 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Lebensmittelsicherheit: Immer öfter Cannabinoide in Süßigkeiten

Alkohol in Schokoriegeln, Cannabinoide in Gummidrops: Knapp 4700-mal haben europäische Behörden im letzten Jahr gesundheitsgefährdende Substanzen in Lebensmitteln über das Schnellwarnsystem RASFF gemeldet.

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Cannabinoide in Gummidrops: Knapp 4700-mal fanden europäische Behörden im letzten Jahr gesundheitsgefährdende Substanzen in Lebensmitteln.
Foto: PantherMedia / Malgorzata_Kistryn

Die Zahl ist alarmierend: Über das europäische Schnellwarnsystem RASFF (Rapid Alert System for Food and Feed) gingen im Jahr 2023 rund 4700 Meldungen über potenziell gesundheitsgefährdende Substanzen in Lebensmitteln, Futtermitteln und sogenannten Lebensmittelkontaktmaterialien raus. Die zuständigen Behörden der EU warnen sich über das Portal gegenseitig, wenn verdächtige Verbindungen entdeckt werden. Die Behörden von 31 Staaten sind an RASFF angeschlossen. Für Deutschland ist das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) zuständig, eine BVL-Übersicht der RASFF-Meldungen findet sich hier.

Was genau fanden die Lebensmittelkontrolleure? Cannabinoide zum Beispiel, also Wirkstoffe aus der Hanfpflanze Cannabis. Sie stecken etwa in Süßwaren wie Gummidrops und Keksen, aber auch in Honig und Softdrinks. Übrigens gibt es einen traurigen Rekord zu vermelden: Beinahe jede achte Meldung stammt aus Deutschland. Unsere Behörden übermittelten demnach – gleichauf mit den Niederlanden – die meisten Warnmeldungen. Dabei bezogen sich im vergangenen Jahr 89 % aller Meldungen auf Lebensmittel. Futtermittel mit 7 % und Lebensmittelbedarfsgegenstände wie Geschirr, Kochutensilien oder Verpackungen mit 4 % waren hingegen scheinbar weniger belastet.

Rückstände von Spritzmitteln auf Obst und Gemüse aus der Türkei, Salmonellen auf Geflügel aus Polen

Zu den häufigsten Warngründen zählten laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) wie in den Vorjahren Pflanzenschutzmittelrückstände in Obst und Gemüse aus der Türkei sowie Salmonellen in Geflügelfleisch aus Polen. Eine gute Nachricht sieht die Behörde trotzdem: Insgesamt sei die Anzahl dieser Art von Meldungen im zweiten Jahr in Folge gesunken. Allerdings nahmen die Funde an nicht zugelassenen neuartigen Lebensmitteln deutlich zu. Ein Großteil dieser Meldungen betreffe Produkte, die das als neuartig eingestufte Cannabidiol (CBD) enthalten. Mehr als 90 RASFF-Meldungen gab es hierzu, davon 44 von deutschen Behörden.

Vor allem Lebensmittel für Kinder enthalten Cannabinoide

Bedenklich ist der Umstand, dass Cannabinoide inzwischen vermehrt in Lebensmitteln angeboten werden, die gerade Kinder und Jugendliche gerne mögen. Mehr als 20 Produkte, die von Kindern leicht mit handelsüblichen Erzeugnissen zu verwechseln wären, meldeten die Behörden im vergangenen Jahr über ihr System: Dazu zählen etwa Gummidrops, Kaugummis, Honig, Sirup, Softgetränke und Kekse. Neben CBD enthielten einige Produkte das psychoaktive Cannabinoid Hexahydrocannabinol (HHC), dessen Verkauf in Deutschland mittlerweile verboten ist.

Zum RASFF-Netzwerk gehören neben der EU-Kommission, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und der EFTA-Überwachungsbehörde (ESA) 31 Staaten, darunter sämtliche EU-Mitgliedstaaten sowie Norwegen, die Schweiz, Liechtenstein und Island. In Deutschland übermittelt das BVL als nationale RASFF-Kontaktstelle Informationen aus anderen Mitgliedsstaaten an die zuständigen Überwachungsbehörden in den 16 Bundesländern und RASFF-Meldungen deutscher Überwachungsbehörden an die EU-Kommission.

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