Mit künstlicher Intelligenz gegen Hass im Netz
Hassrede, Pornografie, volksverhetzende oder gegen die Menschenwürde verstoßende Inhalte – die Anzahl von Rechtsverstößen auf Websites sowie in sozialen Medien ist gigantisch und zurzeit eigentlich nicht einzudämmen. Deutsche Aufsichtsbehörden versuchen es trotzdem und setzen dabei neuerdings auch auf künstliche Intelligenz (KI).

Künstliche Intelligenz (KI) kann auch dabei helfen, illegale Inhalte, ob Hassreden oder Gewaltdarstellungen im Internet und andere Verstöße, schneller zu finden und die Menschen, die sich damit beschäftigen müssen, zu entlasten.
Foto: PantherMedia / Gudrun Best
„Wir haben so 20 000 potenzielle Rechtsverstöße innerhalb eines Jahres gefunden“, berichtet Barbara Banczyk von der Landesmedienanstalt NRW (LfM) in Düsseldorf. Bereits im Jahr 2019 lieferte eine Machbarkeitsprüfung Hinweise, ob manuelle Vorgänge bei der Durchforstung nach illegalem Content nicht auch technologisch unterstützt werden könnten.
EU-Parlament strebt weltweite Standards für künstliche Intelligenz an
Die Idee: Künstliche Intelligenz (KI) sollte problematische Inhalte identifizieren, dabei sowohl effizient als auch effektiv sein, und die Menschen, die mit der Aufgabe betraut sind, auch psychisch entlasten. Denn das Anschauen von Gewaltdarstellungen im Netz, zum Beispiel von Enthauptungsvideos, kann traumatische Nachwirkungen auslösen, etwa bei den studentischen Hilfskräften, die bei der LfM im Einsatz sind.
Künstliche Intelligenz hilft Medienaufsicht auf der Suche nach illegalen Inhalten
Entstanden ist so in Zusammenarbeit mit der Condat AG die Software Kivi (aus KI und „Vigilante“), mit der in den „relevanten Kategorien“ der Aufsichtsbehörde mit Sitz in Düsseldorf seit über einem Jahr gesucht und analysiert wird. Grundlage dafür ist die Smart Media Engine des Berliner Softwarehauses.
„Mit ihrer semantischen Analyse und Fingerprinting-Technologie sichtet die Engine automatisch Multimediainhalte und reichert ihre Metadaten mit thematischen Links, Abkürzungen und Synonymen für maximale Sichtbarkeit und Zugänglichkeit an“, erklärt das Unternehmen den Ansatz. Das Computerprogramm könne jede verfügbare Datenquelle in ihre Content-Analyse einbeziehen.
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