Vision Pro: Schafft Apple noch eine Revolution?
iPod, iPhone, iPad - und jetzt Vision Pro? Apple verspricht mit seinem neuesten Produkt, das ab dem 2. Februar in den USA ausgeliefert wird, nichts weniger als den Beginn der "Ära des räumlichen Computing".
Die Zeiten, in denen Apple die Unterhaltungselektronik revolutionieren konnte, sind längst vorbei. Die von OpenAI ausgelöste KI-Revolution wird von Microsoft finanziert, das Internet von Google dominiert und spannende Hardware-Neuheiten wie transparente Fernseher, faltbare Displays oder klügere Haushaltsgeräte kommen inzwischen gerne aus Korea oder China.
Umso spannender sind die ersten Reaktionen auf die neue Computerbrille Vision Pro, deren Verkauf in den USA gerade begonnen hat.
Was das ist? Eine Datenbrille, die Gesten und Bewegungen ihres Nutzers erkennen soll und ihm gleichzeitig ein virtuelles Display vor die Augen zaubert. Dabei wählt der Nutzer, ob er ähnlich wie bei einer VR-Brille komplett in eine virtuelle Welt abtauchen möchte oder die digitalen Inhalte über ein Kamerabild der tatsächlichen Umgebung gelegt werden sollen (Augmented Reality). Das Gerät kostet stolze 3500 $ und die ersten Testberichte von US-Medien legen nahe, dass die Revolution wohl noch ein wenig auf sich warten lässt.
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Das sagen die Tester zum neuen Apple-Produkt
So loben die Tester zwar die Qualität der beiden 4K-Displays, die dem Nutzer sehr gute 3D-Inhalte zeigen können. Auch die Steuerung mit Gesten und Augenbewegungen scheint schon ganz gut zu funktionieren. Gleichzeitig gibt es aber auch deutliche Kritikpunkte. Neben dem hohen Preis beschweren sich die Tester über eine Akku-Laufzeit von nur etwa zweieinhalb Stunden (obwohl das Gerät per Kabel mit einem Akku-Pack verbunden ist), fehlende Unterstützung für wichtige Apps wie Netflix und das hohe Gewicht des Geräts (die Brille allein wiegt über 600 g).
Auch eine einfache Möglichkeit, Inhalte anderen Personen vorzuführen, vermissen die Journalisten, die die Vision Pro schon ausprobieren konnten. Letztlich dürfte das größte Problem der Vision Pro aber sein, dass ihr eine echte Killer-App fehlt.
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Der iPod machte Musik mobil, das iPhone das Internet und das iPad ist bis heute die wohl beste Entertainment-Maschine, die man kaufen kann. Aber was bringt die Vision Pro? Niemand wartet darauf, Filme endlich in 3D zu sehen. Kaum jemand dürfte sich einen Arbeitsplatz wünschen, der nur für zweieinhalb Stunden nutzbar ist. Auch Zoom-Meetings, die man in einer engen Gesichtszone verbringen muss, während die Gesprächspartner auf einen schlecht gemachten digitalen Avatar blicken müssen, scheinen wenig attraktiv.
Vision Pro kostet 3500 $
So fällt das Fazit der meisten Tester sehr ähnlich aus. Technisch ist die Brille gut umgesetzt, dem Gesamtkonzept fehlt es aber noch an wertvollen Anwendungen. So finden nahezu alle Experten das Gerät zwar spannend – zu einer klaren Kaufempfehlung für die 3500 $ teure Vision Pro kann sich aber niemand hinreißen lassen.
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Stattdessen raten die Tester ihren Lesern und Nutzern, die zweite Generation des Geräts abzuwarten. Wann die kommen soll, ist derzeit aber noch unklar. Industrie-Insider wie der renommierte Analyst Kuo erwarten sie aber frühestens 2027.
Für Deutschland gibt Apple bisher weder einen Starttermin noch einen Preis für die Vision Pro an. Experten erwarten aber, dass die Brille noch 2024 auch hierzulande angeboten wird. Betrachtet man Apples bisherige Dollar-zu-Euro-Umrechnungspolitik, dürfte der Preis wahrscheinlich eher bei rund 4000 € liegen.