Wettbewerb von Alstom und Siemens 16. Mai 2024 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Schienenverkehr: Wer liefert die 50 neuen Eurostar-Züge?

Nach einem Anstieg der Fahrgastzahlen und einer Umsatz-Steigerung plant das Bahnunternehmen Eurostar eine ehrgeizige Expansion - mit einer Investition in Höhe von von 2 Mrd. €.

Hochgeschwindigkeitszüge in Europa: Bislang lieferte Alstom die Züge für das ehemalige Thalys-Netz.
Foto: IMAGO/Gottfried Czepluch

Um die Kapazitäten auf seinen beliebten Strecken durch Europa zu erhöhen, will das Bahnunternehmen bis zu 50 neue Hochgeschwindigkeitszüge anschaffen. Welcher Hersteller den Zuschlag bekommt, ist aber noch unklar.

Insbesondere die Verbindung vom Rhein-Ruhr-Gebiet nach Paris soll von 2030 an mit topmodernen Zügen ausgestattet werden, teilte Eurostar (ehemals Thalys) am Donnerstag mit. Statt derzeit 51 Züge will das Unternehmen künftig bis zu 67 Züge einsetzen.

Investition von rund 2 Mrd. € geplant

Das Unternehmen, das Frankreich, Belgien, die Niederlande, Deutschland und das Vereinigte Königreich verbindet, will seine Flotte gründlich modernisieren: Ältere Zugmodelle, die derzeit von London nach Brüssel und Paris pendeln, sollen zunächst ersetzt werden. Dann nach und nach auch die Züge, die Paris mit Köln und Amsterdam verbinden. Dabei handele es sich um eine Investition mit einer Größenordnung von 2 Mrd. €, teilte Eurostar mit.

Welche Züge fahren aktuell?

Die Thalys-Züge wurden für den länderübergreifenden Verkehr gebaut und sind deshalb mehrsystemfähig. Es existieren zwei Varianten: der Thalys PBA (Paris–Brüssel–Amsterdam) und der Thalys PBKA (Paris–Brüssel–Köln–Amsterdam). Die Züge fahren mit 25-kV-50-Hz-Wechselspannung. Außerdem sind sie mit einigen Zugsicherungssystemen der drei Länder ausgestattet. Die Züge haben bei 25 kV eine Dauerleistung von 8800 kW und erreichen damit auf bestimmten Strecken 300 km/h. Die 17 vorhandenen Thalys PBKA sind zusätzlich in der Lage, im deutschen Netz mit 15-kV-16,7-Hz-Wechselspannung bei einer Leistung von 4460 kW zu fahren.

Welcher Hersteller bekommt den Zuschlag?

Noch stehe die Entscheidung über den Hersteller der neuen Züge für Eurostar aus. Bisher basieren die eingesetzten Züge auf der Technik des französischen TGV Réseau. Der französische Alstom und der deutsche Siemens sollen um den Auftrag ringen.

Die zwei großen Unternehmen führen im Bereich des Schienenverkehrs schon immer einen intensiven Wettbewerb. Insbesondere bei der Vergabe von Aufträgen für die Lieferung von Hochgeschwindigkeitszügen wollen sie ihre Marktanteile sichern und erweitern.

Trotz dieser Rivalität haben Alstom und Siemens in der Vergangenheit auch versucht, ihre Kräfte zu bündeln, um gegenüber anderen globalen Wettbewerbern wettbewerbsfähiger zu sein. Sogar eine Fusion ihrer Zugsparten wurde geplant, um einen europäischen Champion im Schienenverkehrssektor zu schaffen. Allerdings wurde dieser Plan von der Europäischen Kommission aus wettbewerbsrechtlichen Gründen abgelehnt.

Bislang hat Alstom immer die Züge für das Thalys-Netz geliefert. Ob der Konzern wieder den Zuschlag bekommt, ist unklar.

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Fahrgast- und Umsatzplus

Mit einem Umsatz von über 2 Mrd. € im Jahr 2023 erzielte Eurostar, das mehrheitlich den französischen und belgischen Staatsbahnen SNCF und SNCB gehört, ein Ergebnis vor Steuern und Abschreibungen von 423 Mio. €. Das sei vor allem auf eine Ausweitung des Betriebs (Verbindungen durch den Kanaltunnel sowie von Paris Richtung Brüssel, Köln und Amsterdam) zurückzuführen. Die Fahrgastzahlen stiegen von 14,8 Mio. im Jahr 2022 auf beachtliche 18,6 Mio. im Jahr 2023. Eurostar will bis 2030 bis zu 30 Mio. Passagiere befördern und gleichzeitig die Kohlenstoffemissionen senken. (mv)

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