Transportflugzeug der Bundeswehr mit verbesserter Ausstattung im Einsatz 19. Dez 2019 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 2 Minuten

Schutz für den Airbus A400M vor Luftabwehrraketen

Ein Transportflugzeug des Typs Airbus A400M ist in dieser Woche erstmals mit einem elektronischen Infrarotschutzsystem ausgerüstet auf dem Stützpunkt Al-Asrak in Jordanien gelandet

Ein A400M stößt Hitzefackeln aus. Sie sollen die Infrarotsuchköpfe anfliegender Luftabwehrraketen in die Irre führen.

Foto: Johannes Heyn

Zu den Aufgaben des A400M gehört es, Fallschirmjäger und Versorgungsgüter im Flug abzusetzen. Hier demonstriert das eine französische Maschine.

Foto: Christopher Dyer/U. S. Air Force, Public Domain.

Der A400M ist dazu in der Lage, andere Flugzeuge in der Luft zu betanken und selbst betankt zu werden. Für Letzteres dient die Sonde über dem Cockpit.

Foto: Henri Cambier/U.S. Army; Public Domain

Für Kriseninterventionen sollte derA400M auch Panzer tragen können, lautete die Forderung der Bundeswehr. Hier wird eine britische Maschine mit einem Radpanzer Stryker der US-Armee beladen.

Foto: Gracie Lee/U. S. Air Force; Public Domain

Der geräumige Frachtraum des A400M. Links und rechts sind die Klappsitze für Soldaten zu sehen. In dieser türkischen Maschine üben US-Feuerwehrleute die Evakuierung aus einer brennenden Maschine.

Foto: Henri Cambier/U. S. Air Force; Public Domain

Die Royal Air Force nutzt den A400M wesentlich intensiver als die Luftwaffe. Diese Maschine nahm im Oktober 2019 an einer Übung in den USA teil.

Foto: Liliana Moreno/U. S. Air Force; Public Domain

Weil die Auslieferung der A400M sich verzögert, haben Frankreich und Deutschland die gemeinsame Anschaffung von US-Transportflugzeugen vom Typ C-130 Hercules beschlossen. Auf dem Foto fliegen eine Hercules (oben) und ein A400M in Formation.

Foto: Brian Kimball/U. S. Air Force; Public Domain

Die C-130 wollen Frankreich und Deutschland ab 2021 in einem gemeinsamen Verband betreiben.

Foto: Andrew Lee/U. S. Air Force; Public Domain

Mit diesem System ist nun auch das neue Transportflugzeug der Bundeswehr in einer ersten Ausbaustufe gegen Boden-Luftraketen geschützt, eine Fähigkeit, die bislang nur die C-160 Transall besaß. Die Maschine wird künftig für die Luftbetankung im Rahmen der internationalen Koalitionsmission „Operation Inherent Resolve“ im Kampf gegen den sogenannten „Islamischen Staat“ eingesetzt.

Diese Verlegung markiert den nächsten Schritt im Prozess, den A400M umfassend für die Einsätze der Bundeswehr fit zu machen. Bereits im Juli 2019 hatte Deutschland als erste Nation den A400M nach einer 14-tägigen Testphase als Betankungsflugzeug im Auslandseinsatz erfolgreich qualifiziert. Seit Anfang September 2019 ersetzt das Flugzeug den bis dahin als Tankflugzeug von Jordanien aus operierenden A310 der Flugbereitschaft BMVg. Bislang haben die Besatzungen des A400M aus dem Lufttransportgeschwader 62 in Wunstorf über 80 Betankungsflüge unter Abgabe von mehr als 1000 t Kraftstoff absolviert. Der A400M wird diese Aufgabe bis zum 31. März 2020 im Rahmen des Einsatzes „Counter DAESH / Capacity Building Irak“ wahrnehmen.

Bei Luftbetankung und humanitären Einsätzen bewährt

Der A400M stellt mittlerweile das Rückgrat des Lufttransports der Luftwafe dar. Bislang wurden 31 von insgesamt 53 bestellten Maschinen an die Luftwaffe übergeben. Das Luftfahrzeug hat sich nach Aussage der Bundeswehr bei der Versorgung der Einsatzgebiete der Bundeswehr mit Personal und Material, bei der Luftbetankung, beim Rücktransport von medizinisch zu versorgenden Soldaten aus dem Auslandseinsatz sowie bei humanitären Hilfseinsätzen (Hurrikan „Irma“ 2017) bewährt. In diesem Jahr wurden in annähernd 2200 Missionen über 5200 Flugstunden erflogen.

Nach Abschluss der Einsatzprüfung durch die Luftwaffe genehmigte das Bundesamt für Ausrüstung, Information und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) Ende November 2019 die Nutzung eines weiteren Fähigkeitspaketes für den A400M. Darin sind das Landen auf unbefestigten Pisten, das Erweitern der Nachtsichtfähigkeit um Wüstengebiete, das Absetzen von Lasten mittels Schwerkraftverfahren, der Taktische Datenlink und die besagte Infrarot (IR)-Schutzausstattung enthalten.

Bundeswehr hat die Abnahme weitere Maschinen gestoppt

Damit gibt es vom Pannenflieger Airbus A400M einmal gute Nachrichten. Das Transportflugzeug soll europäischen Streitkräften die Möglichkeit eröffnen, auch auf anderen Kontinenten, etwa bei Evakuierungen und Geiselbefreiungen, schnell intervenieren zu können. Doch das 2003 in Auftrag gegebene Modell war lange Zeit weit davon entfernt, die vertraglich zugesicherten Eigenschaften zu erfüllen. Aufgetretene Mängel betrafen die Triebwerke, das Fahrwerk, die Software, die Laderampe und den leckenden Fäkalientank. Lange blieb offen, ob der Pannenflieger dringend benötigte Aufgaben wie die Luftbetankung von Hubschraubern oder das Absetzen von Fallschirmjägern je wird erfüllen können. Erst im November hatte die Bundeswehr die Abnahme von weiteren A400M gestoppt und zwei zur Auslieferung anstehende Maschinen nicht übernommen. Als Grund nannte die Luftwaffe technische Mängel sowie das Fehlen vertraglich zugesicherter Eigenschaften.

„Finanzielles Damoklesschwert“

Aus Sicht des früheren Airbus-Chef Tom Enders wären viele Probleme vermieden worden, hätten die Regierungen der Abnehmerstaaten nicht auf der Entwicklung europäischer Triebwerke bestanden und stattdessen wie von Airbus vorgeschlagen amerikanische eingebaut. Der A400M hatte sich für den Flugzeugbauer zum wirtschaftlichen Mühlstein entwickelt: „Da hängt ein großes finanzielles Damoklesschwert über uns“, sagte Endres im Frühjahr 2017.

Mittlerweile hat sich die Situation bei Airbus Defence and Space verschärft. Wie die FAZ meldet, hat der Konzern in einem internen Rundschreiben einen Stellenabbau angekündigt. Ursache sei das schwache Geschäft mit kommerziellen Satelliten sowie das Ausbleiben von Großaufträgen des Militärs. Es sollen mehrere Tausend Stellen in Deutschland betroffen sein.

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