Konjunktureller Hoffnungsschimmer 08. Dez. 2020 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 2 Minuten

Deutscher Maschinenbau hebt Prognose für die Produktion im Jahr 2021 an

Zwar werden die meisten Unternehmen im deutschen Maschinen- und Anlagenbau das Jahr 2020 mit einem deutlichen Umsatzrückgang abschließen, doch diese könnten weniger heftig ausfallen als zunächst erwartet. Auch für 2021 gibt es daher positive Anzeichen.

Karl Haeusgen, Präsident des VDMA.
Foto: VDMA/Teichmann

In seiner ersten Pressekonferenz als Präsident des Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hatte Karl Haeusgen eine klare Botschaft: „Für nicht wenige Betriebe dürfte dieses Jahr im Schatten der Corona-Pandemie das schwierigste seit Jahrzehnten werden. Umso bemerkenswerter ist es, dass die Betriebe ihre Produktion und ihren Service aufrechterhalten und den Personalabbau in engen Grenzen halten konnten.“ Auch für das kommende Jahr rechnet er noch mit großen Herausforderungen, weil Unternehmen dann mit deutlich niedrigeren Auslastungen ins neue Jahr starteten als in 2020. Trotz aller Hindernisse habe der Maschinen- und Anlagenbau die Wirtschaft am Laufen gehalten und in Deutschland und Europa für eine stabile, wirtschaftliche Basis gesorgt. Er lobte dabei vor allem die Kreativität, Loyalität und den Zusammenhalt in den Unternehmen.

Nachdem bisher von einem Produktionsrückgang der Branche um 17 % in diesem Jahr ausgegangen worden war, geben Zahlen des Statistischen Bundesamtes aber Hoffnung, nach denen die Produktion im Maschinen- und Anlagenbau in den ersten zehn Monaten des Jahres lediglich um 13,1 % zurückgegangen ist. Folglich erwarten die VDMA-Volkswirte für 2020 nur noch einen Rückgang um 14 % und zeigen sich auch für 2021 bereits wieder etwas optimistischer. „Wir rechnen jetzt mit einem realen Produktionszuwachs von 4 % statt der bisher erwarteten plus 2 %“, berichtete Haeusgen.

Es bleiben Unsicherheiten

Noch verzeichnet der Branchenverband allerdings ein hohes Maß an Unsicherheit in der globalen Wirtschaft. Die starke Exportorientierung, die in der Vergangenheit als Wachstumsgarant galt, zeigt jetzt ihre Tücken. Neben einer nahezu weltweiten Zurückhaltung bei Investitionsgütern seien der weltweite Protektionismus und der rasante Strukturwandel in Branchen wie dem Automobilbau zentrale Herausforderungen. Haeusgen nannte aber auch positive Signale für den Standort Deutschland, wie den Bau der Tesla-Fabrik.

Der VDMA-Präsident erwartet gleichzeitig, dass sich aus der Krise neue Chancen für seine Branche ergeben. „Wir sehen die konjunkturelle Beschleunigung aus dem Corona-Tal einerseits und eine Beschleunigung des technologischen Wandels andererseits. In dieser doppelten Beschleunigung liegen im europäischen Maschinenbau spannende Potenziale, für all diejenigen, die die richtigen Antworten auf die Herausforderungen finden“, verdeutlichte er. Dafür hofft er im Wettbewerb mit den USA und China auf eine stärkere europäische Zusammenarbeit. Generell sieht der VDMA zudem Chancen durch die Entwicklung neuer Standards für smarte Maschinen und Anlagen und treibt dazu die Nutzung des Kommunikationsstandards OPC UA im Zusammenhang mit Industrie 4.0 voran. Das gleiche gilt für die Standardisierung von Digitalen Zwillingen mit der Industrial Digital Twin Association. Diese gelten als Basis dafür, künftig Neuentwicklungen ausgiebig digital testen zu können, bevor sie in den Fabriken eingesetzt werden. Gleichzeitig können die Datenmodelle für Verbesserungen von Wartung und Instandhaltung sowie die Entwicklung neuer Dienstleistungen eingesetzt.

Kurzarbeit sichert Arbeitsplätze

Auch während der Corona-Krise halten die mittelständischen Betriebe im Maschinen- und Anlagenbau so lange wie möglich an ihren Fachkräften fest. Die Möglichkeit der Kurzarbeit hilft ihnen dabei. Im September beschäftigte der Maschinen- und Anlagenbau in Deutschland laut VDMA 1,029 Mio. Menschen. Im Vergleich zu Dezember 2019 ist der Rückgang mit 34 000 Stellen somit vergleichsweise moderat ausgefallen. Bis Jahresende wird die Beschäftigtenzahl nach Schätzungen des Branchenverbands auf rund 1,025 Mio. sinken, was einem Rückgang um 38 000 Stellen im Jahresverlauf entspricht. Damit bleibt der Maschinen- und Anlagenbau weiterhin größter industrieller Arbeitgeber in Deutschland.

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