Raumfahrt 18. Jul 2022 Von Iestyn Hartbrich

ESA-Astronaut Matthias Maurer: bis 2030 könnte Deutscher auf dem Mond landen

Der ehemalige ISS-Astronaut Matthias Maurer spricht sich zugleich gegen die Besiedlung des Monds aus. Dass Menschen zum Mars fliegen, sieht er skeptisch – aufgrund von Erfahrungen am eigenen Körper.

Der ESA-Astronaut Matthias Maurer war 2021/2022 als bislang letzter Deutscher auf der ISS. ESA/Stephane Corvaja

Der Astronaut Matthias Maurer rechnet damit, dass noch in diesem Jahrzehnt ein Deutscher auf dem Mond landet. „Wenn ich spekulieren muss, dann würde ich sagen, dass im Jahr 2030 der oder die erste Deutsche auf dem Mond stehen wird“, sagte Maurer der Augsburger Allgemeinen (Montag).

In der europäischen Weltraumorganisation ESA seien es vor allem die drei Staaten Deutschland, Frankreich und Italien, die sich in der „bemannten“ Raumfahrt engagierten, „also auch finanziell“, so Maurer. Diese drei Staaten seien die Hauptakteure in der Kooperation mit der Nasa in deren Mondprogramm Artemis. „Darum werden bis 2030 auch Astronautinnen und Astronauten aus Europa den Mond besuchen“, sagte Maurer. Er selber würde gerne zum Mond fliegen.

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Maurer: Mondbesiedelung nicht sinnvoll

Eine Mondbesiedelung hält Maurer hingegen für nicht sinnvoll. „Ich würde mit dem Mond eher wie mit der Antarktis heute umgehen. Wissenschaftlich erforschen, wenigen nachhaltigen Tourismus zulassen, aber nicht besiedeln und keinen Raubbau betreiben“, sagt er in dem Zeitungsinterview.

Maurer verbrachte auf der Internationalen Raumstation ein halbes Jahr. Das Bild zeigt ihn beim Verspeisen einer kulinarischen Besonderheit: einer Kartoffelsuppe aus seiner Heimat, dem Saarland.
Foto: Esa/Nasa

Marsmission mit Crew medizinisch fragwürdig

Missionen, die eine Crew zum Mars führen würden, sieht der ehemalige ISS-Astronaut Maurer skeptisch – auch aufgrund von Erfahrungen am eigenen Körper. „Im Laufe meines sechsmonatigen Aufenthaltes im All hat sich mein Körper verändert“, sagte er. „Es sammelte sich mehr Flüssigkeit im Kopf, der Hirndruck erhöhte sich, weil die Schwerkraft fehlte. Das führte bei mir zu einer Ödembildung in den Augen, die bei mir zum Glück reversibel war.“ Bei einem fast zweijährigen Flug zum Mars und zurück sei die Belastung noch einmal höher.

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Ein weiteres Problem sieht er in der starken Strahlung, die die Crew außerhalb des schützenden Erdmagnetfelds trifft. „Es macht keinen Sinn, zum Mars zu fliegen und die Astronautinnen und Astronauten kommen dort blind und krebskrank an“, sagte Maurer.

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