Iris2: EU will sich mit eigenem Internet per Satellit unabhängig machen
Das EU-Projekt Iris2 soll vom erdnahen Orbit aus Internetzugang ohne weiße Flecken ermöglichen und kritische Infrastrukturen schützen. Damit das gelingt, müssen in Europa in kurzer Zeit viele Satelliten gebaut und gestartet werden.

Die EU plant eine eigene Satellitenkonstellation. Viele Fragen sind noch offen, unter anderem die nach der Rolle von kleinen und mittelständischen Unternehmen in der Entwicklung und Produktion.
Foto: Mynaric
Der Ukraine-Krieg wird auch im Weltraum ausgetragen: Mehr als 10 % der aktuell rund 5500 im erdnahen Orbit stationierten Satelliten werden militärisch genutzt. Die US-Firma Space-X zum Beispiel hat ihr Starlink-Satelliteninternet den ukrainischen Streitkräften zur Verfügung gestellt. Alle großen Raumfahrtnationen – darunter China, Russland und die USA – nutzen ihre Satellitenflotten zunehmend für Spionage und militärische Zwecke.
EU setzt auf Satelliten mit ziviler und militärischer Nutzung
„Der russische Angriffskrieg ist ein Alarmsignal. Die Europäische Union muss dem mit einer neuen Weltraumpolitik begegnen.“ Dies erklärte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell diese Woche bei der 15. EU-Weltraumkonferenz in Brüssel.
Satelliten, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden könnten, seien ein entscheidendes Werkzeug, um Informationen für die europäische Sicherheit und Verteidigung zu gewinnen. „Der geopolitische Wettbewerb, den wir seit Jahrzehnten auf der Erde erleben, wird nun zunehmend in den Weltraum projiziert. Daher müssen wir uns auf einen zunehmenden umkämpften Wettbewerb im Weltraum vorbereiten“, so Borrell.
Wie die ESA den Navigationsdienst Galileo durch erdnahe Satelliten aufwerten will
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