Naturkatastrophen 16. Mrz 2022 Von Stephan W. Eder Lesezeit: ca. 2 Minuten

Fukushima Daiichi: Keine Schäden nach Erdbeben und Tsunamiwarnung

Ein Erdbeben der Stärke 7,4 erschüttert Japan, die Regierung gab eine Tsunamiwarnung unter anderem für die Präfektur Fukushima aus. Die Nationalen Reaktorsicherheitsbehörde berichtet von keinen sicherheitsrelevanten Ereignissen in der Atomruine von Fukushima-Daiichi.

Installation eines Covers für das Lager abgebrannter Bennstäbe am Reaktorblock 3 im Kernkraftwerk Fukushima Daiichi (27. Juni 2017).
Foto: Tepco

Die Deutsche Presseagentur (dpa) meldete gegen 16:00 Uhr am Donnerstag, 16  März, 2022, ein Erdbeben der Stärke 7,4 in Japan, das auch das 2011 havarierte Kernkraftwerk Fukushima Daiichi betraf. Das Epizentrum hat sich nach Angabe der Japanischen Wetterbehörde in einer Tiefe von 60 km vor der Küste der Präfektur Fukushima befunden.

Die Behörde hatten eine Tsunamiwarnung für die Präfekturen Fukushima und Miyagi ausgegeben, berichtet dpa aus Tokio. Diese Warnung wurde später wieder aufgehoben. Die anlandenden Wellen waren 20 cm bis 30 cm hoch. Tsunamiwarnungen gibt die japanische Wetterbehörde ab 1 m Höhe des zu erwartenden Tsunamis aus. Zwischen 20 cm und 1 m spricht das Amt von Tsunami-Warnhinweisen („advisories“). Erst vor knapp einer Woche, am 11. März 2022, hatte sich die Katastrophe im Kraftwerk nach einem schweren Erdbeben zum elften Mal gejährt. 2011 hatte das Erdbeben eine Stärke von 9,0 und das Kraftwerk Fukushima Daiichi traf eine 14 m hohe Flutwelle.

Tsunami überrollt japanisches Kernkraftwerk

Keine Erdbebenschäden am Kernkraftwerk Fukushima-Daiichi

Laut einem Bericht der Nationalen Reaktorsicherheitsbehörde Japans (NRA: Nuclear Regulation Authority) an die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) in Wien sei es nicht zu irgendwelchen Sicherheitsbedenken bezüglich der drei Kernkraftwerke in der Region gekommen. Es habe zwar „Mängel“ gegeben, so die IAEA in einer Mitteilung am 17. März, das würde von den Betreibern aber angegangen. Das Erdbeben hätte nicht zu erhöhten Strahlungswerten an den Anlagen geführt, hätte die NRA berichtet.

Am Reaktorblock 5 des stillgelegten Kernkraftwerks Fukushima Daiichi sei vorübergehend eine Pumpe im Kühlwasserkreislauf für den Pool mit abgebrannten Brennelementen ausgefallen, hätte aber später den Betrieb wieder aufgenommen. Weitere Berichte an die IAEA plane die NRA nicht. Die dpa berichtete mit Verweis auf den japanischen Fernsehsender NHK zudem sei in Fukushima-Daiichi der Druck im Sicherheitsbehälter eines der drei zerstörten Reaktoren abgefallen. Der Betreiber sei dabei, die Ursache zu ermitteln.

Fukushima Daiichi: Aktuelle Lage und Arbeiten

Nach Angaben der Gesellschaft für Reaktorsicherheit (GRS) in Köln sind noch immer jeden Monat mehrere Tausend Arbeiter auf dem Anlagengelände tätig – in erster Linie, um den Rückbau der zerstörten Reaktoren vorzubereiten.

Fukushima – Tagebuch der Katastrophe im Kernkraftwerk

Kraftwerksbetreiber Tepco bereitet der GRS zufolge weiterhin den Rückbau der Anlagen und die Bergung der Brennelemente aus den Lagerbecken der Blöcke 1 und 2 vor. „Man geht davon aus, dass der Großteil des geschmolzenen Kernbrennstoffs aus dem Reaktordruckbehälter ausgetreten ist und sich am Boden des Sicherheitsbehälters befindet“, so die GRS.

Einem Bericht im englischsprachigen Kanal des japanischen Nachrichtensenders NHK zufolge, habe es drei Todesopfer und mehr als 200 Verletzte gegeben. Nach Angaben des Stromkonzerns Tokyo Electric Power Company (Tepco), der auch Fukushima-Daiichi betreibt, seien in seinem Versorgungsgebiet 2,1 Mio. Haushalte vorübergehend ohne Stromversorgung gewesen.

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