Gletscherabbruch in den Dolomiten 11. Jul 2022 Von Holger Kroker Lesezeit: ca. 4 Minuten

Glaziologen: „Alle Gletscher zu überwachen, ist nicht zu stemmen“

Nach dem Gletscherunglück in den Dolomiten wird der Ruf nach einer technischen Überwachung der Eisfelder immer lauter. In manchen Fällen könnten so Unglücke vermieden werden. Ein Patentrezept ist es jedoch nicht.

Ein Helikopter auf der Suche nach Überlebenden nach dem Gletscherabbruch in den Dolomiten am 3. Juli.
Foto: dpa Picture-Alliance/Reuters/Guglielmo Mangiapane

Der Klimawandel setzt Europas Gletschern zu. Seit Jahren verzeichnen Glaziologen einen stetigen Rückgang der Eisfelder in den Alpen, der über das Normalmaß der vergangenen 200 Jahre hinausgeht. Wetteranomalien werden daher zunehmend zu Gletscherstürzen wie dem an der Marmolata führen. Die permanente Intensivüberwachung wird in manchen Fällen dazu beitragen, Unglücke zu vermeiden. Ein Patentrezept ist sie jedoch nicht.

Elf Tote und acht Verletzte gehen auf das Konto des Gletschersturzes am Nordhang der Marmolata. Am Samstag berichteten die Zivilschutzbehörden der italienischen Provinz Trient, man habe alle Opfer geborgen und identifiziert. Am 3. Juli war über eine Breite von 200 m ein Eisblock vom Gipfelgletscher der Punta Rocca abgerissen und in einer Lawine aus Schnee, Eis und Geröll zu Tal gegangen. Die Lawine verschüttete zwei Seilschaften auf dem Weg zur Punta Penia, dem höheren der beiden Marmolata-Gipfel.

Laut Staatsanwaltschaft war das Unglück nicht vorherzusagen

Der Gipfelgletscher der Punta Rocca liegt in steilem Gelände, die Temperaturen waren dort seit vielen Tagen nicht mehr unter den Gefrierpunkt gesunken, sodass vermutlich Schmelzwasser in den Gletscher eindrang und den Eisabriss verursachte. Sowohl der Zivilschutz der Provinz Trient als auch die zuständige Staatsanwaltschaft gehen davon aus, dass das Unglück nicht vorherzusagen war. Der Zugang zu den beiden höchsten Gipfeln der Dolomiten bleibt vorerst gesperrt.

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Hochschule Anhalt

Professur Medizintechnik

Köthen
Westfälische Hochschule

Professur Künstliche Intelligenz und Industrielle Automation (W2)

Gelsenkirchen
Leibniz Universität Hannover

Universitätsprofessur für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik

Hannover
Fachhochschule Münster

Ingenieur*in (TGA) im Labor Gebäudetechnik (w/m/d)

Steinfurt
Hochschule Fulda

Professur (W2) Angewandte Biotechnologie insbes. Zellkulturtechnik

Fulda
Justus-Liebig-Universität Gießen

Ingenieur/in oder staatl. gepr. Techniker/in Heizungs-, Lüftungs- und Klimatechnik oder Meister/in im Installateur- und Heizungsbauerhandwerk (m/w/d)

Gießen
NORDEX GROUP

Elektroingenieur (m/w/d) Validierung Grid Codes (m/w/d)

Hamburg, Rostock
Bundesagentur für Arbeit

Ingenieur/-in (w/m/d) Technische/-r Berater/-in in der Agentur für Arbeit Nürnberg

Bamberg, Bayreuth
Stadt Moers

Ingenieurin/Ingenieur als Fachdienstleitung Straßen- und Verkehrsplanung

Moers
Westfalen Weser Netz GmbH

Leitung Ablesesteuerung (m/w/d)

Herford, Paderborn, Bad Oeynhausen
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen