Mittels Schwimmkräne gebaut 05. Dez 2023 Lesezeit: ca. 2 Minuten

Ostsee-Windpark komplett am Netz

Trotz politischer und technischer Herausforderungen ist der Ostsee-Windpark Arcadis Ost 1 vor Rügen nun vollständig am Netz. Mit einer Leistung von 257 MW soll er theoretisch bis zu 290 000 Haushalte mit Strom versorgen können.

Offshore-Windkraftanlagen stehen im Ostsee-Windpark Arcadis Ost 1 vor der Insel Rügen in der Ostsee.
Foto: dpa Picture-Alliance/Stefan Sauer

Alle 27 Windkraftanlagen von Arcadis Ost 1 liefern seit Anfang Dezember Strom, teilte Manfred Dittmer, Deutschland-Chef des belgischen Energieunternehmens Parkwind mit. Im Juni 2022 war das erste Fundament für den Windpark in der Ostsee installiert worden. Mitte November dieses Jahres hatte Parkwind die Installation der letzten Turbinen bekannt gegeben.

Der Bau war eine Herausforderung

Der sogenannte Fadenriss – die Unterbrechung des Offshore-Ausbaus, nachdem eine frühere Bundesregierung diesen teils infrage gestellt hatte – sowie technische Herausforderungen sorgten für Verspätung der Fertigstellung des Windparks „Zusätzlich zu den 45 m Wassertiefe kam noch eine an einigen Stellen bis zu 30 m mächtige Schicht von nicht tragfähigem Schlamm und Schlick“, so Dittmer.

Daher habe man nicht wie üblich Schiffe genutzt, die sich fest mit dem Meeresgrund verbinden. Stattdessen handelt es sich laut Parkwind um den weltweit ersten Windpark, der nur mittels freischwimmender Kräne gebaut wurde. Unter anderem kam der zweitgrößte Schwimmkran der Welt zum Einsatz. Allein die röhrenförmigen Fundamente seien bis zu 110 m lang und etwa 2000 t schwer.

Die Wartung des Windparks soll hingegen von Mukran auf Rügen erfolgen. Dittmer unterstützt nach eigenen Worten einen Appell der Windkraftbranche, für ausreichend deutsche Hafeninfrastruktur zu sorgen.

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Weitere Windparks geplant

Die Stiftung Offshore-Windenergie hatte Anfang der Woche eine Analyse veröffentlicht, nach der bis zu 200 ha zusätzliche schwerlastfähige Flächen für den Neubau von Offshore-Windparks bis 2029 in den deutschen Seehäfen gebraucht wird. Das entspricht einem Parkplatz mit 260 000 Autos oder 270 Fußballfeldern. Investitionen im Milliardenbereich würden gebraucht. Angesichts ambitionierter Ausbauziele bei der Windkraft auf See ist von einem großen Mangel an Hafenkapazitäten die Rede.

Nach Angaben der Stiftung sind mehr als 1,3 GW Leistung in der deutschen Ostsee installiert. Im kommenden Jahr soll ebenfalls vor Rügen der Windpark Baltic Eagle des Energieunternehmens Iberdrola mit 476 MW in Betrieb gehen. Weitere Windparks in der Ostsee sind geplant.

Einschließlich der Nordsee soll nach dem Willen der Bundesregierung die Windkraft auf See bis 2030 auf eine Kapazität von 30 GW und bis 2045 auf 70 GW ausgebaut werden. Das entspricht einem Zubau von 62 GW innerhalb der kommenden 22 Jahre und benötigt nach Branchenangaben bis zu 7000 neue Offshore-Windanlagen. (mv/dpa)

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