Handelskonflikt weitet sich aus 14. Mai 2024 Von André Weikard Lesezeit: ca. 2 Minuten

USA erhöhen Zölle für chinesische E-Autos auf 100 %

Die USA lassen den Handelsstreit mit China eskalieren und erheben hohe Zölle unter anderem auf E-Autos, Solarzellen und Stahl.

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Die Einfuhren chinesischer E-Autos in die USA sind 2023 um 70 % gestiegen. Die US-Regierung schiebt der Entwicklung nun mit hohen Zöllen einen Riegel vor.
Foto: panthermedia.net/ welcomia

Die USA reagieren auf die hochsubventionierten Exporte Chinas mit einer drastischen Anhebung der Einfuhr-Zölle. So springt der Zoll auf chinesische E-Auto-Fabrikate von 25 % auf nunmehr 100 %. Auch andere Warengruppen wie Halbleiter, Medizinartikel oder Solarzellen werden mit teils deutlich höheren Zöllen belegt. Insgesamt sind Importe mit einem Warenwert von rund 18 Mrd. $ betroffen.

Importe chinesischer E-Autos in die USA zuletzt stark gestiegen

Zur Begründung gab die Biden-Administration an, China flute die Weltmärkte mit künstlich verbilligter Dumping-Ware. Das verzerre den Wettbewerb. Trotz der bestehenden US-Zölle sind die Einfuhren chinesischer E-Autos 2023 um 70 % gestiegen. „Der Präsident wird das nicht zulassen“, kommentierte Joe Bidens Wirtschaftsberaterin Lael Brainard. Die US-Regierung betont in einer Stellungnahme zwar, man strebe ein stabiles Verhältnis zu China an. Mit Gegensanktionen durch China und einer Ausweitung des Handelskonfliktes ist allerdings zu rechnen.

Zölle für Solarzellen steigen auf 50 %

Auf die chinesische Überproduktion bei Solarzellen reagiert die US-Regierung mit einer Verdoppelung der Zölle von 25 % auf 50 %. China produziere mehr als zweimal so viele Solarzellen, wie derzeit weltweit benötigt würden, führte Brainard dazu aus. Zudem kontrolliere das Land mehr als 70 % der globalen Produktionskapazitäten, was letztlich auch eine Gefahr für die Versorgungssicherheit darstelle. Denn konkurrierende Anbieter könnten durch die Billigware aus dem Markt gedrängt werden.

Hafenkräne und Medizinprodukte werden mit neuen Zöllen belastet

Gänzlich neue Zölle erheben die USA künftig auf Hafenkräne und Medizinprodukte aus China. Erstere verteuern sich um 25 %. Unter anderem, weil die Kräne als sensible Technik gelten, anhand derer Spionage betrieben werden kann. Teurer dürften für US-Bürger bald auch Spritzen und Nadeln werden. Für sie gelten, sofern in China hergestellt, neue Zölle von 50 %. Auch die Halbleiterzölle verdoppeln sich von 25 % auf 50 %. Dies dürfte vor allem Autos und Hausgeräte betreffen.

US-Regierung subventioniert heimische Industrien ebenfalls stark

Im Gegenzug zu den unerwünschten Importen aus China subventionieren die USA die heimische Chipindustrie mit 39 Mrd. $. Auch andere Industrien unterstützt die Biden-Administration stark, um wettbewerbsfähig gegenüber der Chinaware zu bleiben. Das gilt auch für die Metallindustrie. Hier steigen die Schutzzölle für Stahl und Aluminium aus China auf 25 %. Die USA begründen das auch damit, dass chinesischer Stahl als deutlich CO2-schädlicher gilt als die Produktion vor Ort oder in Europa. Gleiches gilt für Lithium-Ionen-Akkus für E-Autos. Auch hier steigt der Zoll von 7,5 % auf 25 %. Die Maßnahme tritt allerdings erst 2026 in Kraft.

China weist Vorwürfe zurück

Peking erklärte bereits im Vorfeld, man werde „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die eigenen Interessen zu verteidigen“. China bestreitet grundsätzlich, gezielt Überschüsse zu produzieren. „Das sogenannte Problem chinesischer Überkapazität gibt es nicht, weder aus Sicht eines komparativen Vorteils noch im Lichte der weltweiten Nachfrage“, sagte Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping etwa vor Kurzem auf einer Europareise. China führt stattdessen an, die preiswerte Ware habe geholfen, die Inflation zu senken und die Energiewende zu beschleunigen.

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