Studie zur Marktmacht 25. Jan 2021 Von Bettina Reckter Lesezeit: ca. 2 Minuten

Wie die US-Technikelite über die Welt denkt

Das haben Apple, Google und Amazon gemeinsam: Viele der meist im Silicon Valley ansässigen US-amerikanischen Firmen sind durch technische Innovationen reich und mächtig geworden. Ein internationales Team hat nun unter soziologischen Aspekten untersucht, welche Ansichten und Haltungen deren Gründer oder Geschäftsführer verbindet.

Gemeinsam mit einem internationalen Team untersuchte Hilke Brockmann, wie die US-amerikanische Tech-Elite die Welt sieht.
Foto: Jacobs University

Technische Innovationen verändern die Welt. Ob Google, Microsoft oder Oracle: Die Entwicklungen und Geräte dieser US-Unternehmen haben großen Einfluss auf die menschliche Gesellschaft genommen. Ein Team aus Soziologinnen und Soziologen wollte nun wissen, wie die Technikelite in den USA wirklich denkt, welche Ansichten und Haltungen sie verbindet. Ihre Studie haben Hilke Brockmann von der Jacobs University Bremen, Wiebke Drews von der Universität der Bundeswehr München und John Torpey von der City University New York jetzt im Fachblatt „PLOS ONE“ veröffentlicht.

Zugang zur Chefetage schwierig

„Technische Innovationen sind ein Motor für den gesellschaftlichen Wandel“, sagt Hilke Brockmann. „Uns haben die Personen hinter diesem Wandel interessiert, was sie antreibt und wie sie die Zukunft sehen.“ Das Forschungstrio nahm eine Liste des amerikanischen Magazins „Forbes“ über die 100 reichsten Menschen in der Technikwelt als Basis für seine eigene wissenschaftliche Arbeit. Allerdings war es alles andere als einfach, Zugang zu dieser Gruppe zu erhalten. Ein Beispiel: Bis auf eine Ausnahme wurden sämtliche Anfragen für ausführliche Interviews glattweg abgelehnt.

Was blieb den Forschenden schließlich übrig, als sich auf die Auswertung der digitalen Spuren zu konzentrieren, die die Technikelite bei Twitter oder etwa auf den Homepages ihrer Stiftungen hinterlassen hatten? Anhand einschlägiger Schlüsselbegriffe wurden diese genau untersucht und einem Vergleich mit den Aussagen allgemeiner Twitternutzer und denen anderer Vermögender unterzogen, wie sie zum Beispiel auf „The Giving Pledge“ abgebildet sind. Diese Plattform möchte besonders wohlhabende Menschen dazu bewegen, ihren Reichtum oder einen Teil davon fürs Gemeinwohl zu spenden. „Wir erhielten auf diese Weise umfangreiche Einblicke in die Gedankenwelt der Tech-Elite“, erläutert Brockmann.

Von Motivation und Meritokratie

Ein wichtiges Ergebnis der Studie: Mark Zuckerberg, Jeff Bezos & Co. kommunizieren sehr viel positiver als die allgemeine Bevölkerung. „Sie wollen die Leute motivieren, ihre eigenen Ziele zu teilen, nämlich die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Dabei sind sie fast missionarisch unterwegs“, meint Brockmann. Dabei sei der Technikelite ein meritokratisches Weltbild gemeinsam. Als Meritokratie wird eine Herrschaftsform verstanden, in der einzelne Personen wegen ihrer „besonderen“ Verdienste oder Leistungen als geeignet angesehen werden, Führungspositionen zu besetzen. Die Botschaft dahinter: Anstrengung legitimiere eher als ererbter Reichtum, Vorgesetzter oder Amtsträger zu werden.

Beeinflussung wird geleugnet

Gerade in diesem Punkt fanden die Forschenden einen Gegensatz zur normalen Bevölkerung: „Die Elite sieht die eigene Rolle mit ihrer Machtfülle nicht kritisch“, kommentiert Brockmann die Ergebnisse der Studie. „Sie sagen: Wir tun nur Gutes! Dass sie technische Standards setzen und mit ihrer Finanzkraft die Demokratie beeinflussen, leugnen sie. Das sieht die breite Bevölkerung ganz anders.“

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