Porträt 14. Jan 2021 Von Martin Ciupek Lesezeit: ca. 3 Minuten

Mirko Peglow neu im VDI-Präsidium

Seit Jahresbeginn gehört Mirko Peglow, Geschäftsführender Gesellschafter der Pergande-Gruppe, dem VDI-Präsidium an.

Mirko Peglow möchte die Ingenieurkompetenz stärker in die Öffentlichkeit bringen.
Foto: Victoria Kühne

Mit viel Elan startet Mirko Peglow ins neue Jahr. Der 46-jährige Wirtschaftsingenieur hat sich einiges vorgenommen. Seit dem 1. 1. 2021 gehört der Geschäftsführende Gesellschafter der auf industrielle Granulierung und Apparatebau spezialisierten Pergande-Gruppe in Weißandt-Gölzau dem VDI Präsidium an. „Wir müssen mehr junge Leute begeistern“, sagt er zum Amtsantritt. Es gehe darum, Werte zu vermitteln, für die Ingenieure stehen und Einflussmöglichkeiten zu nutzen. „Man kann nicht nur fordern, sondern muss sich auch einbringen“, lautet sein Credo.

Die Begeisterung für Technik entwickelte Peglow bereits in der Schulzeit. „Mit meinem Vater habe ich an Samstagen oft beim Frühstück berechnet, mit welcher Kraft beispielsweise ein Bobfahrer in die Kurve gedrückt wird“, erinnert er sich. Heute hat er mit seiner Partnerin, die ebenfalls Ingenieurin ist, selbst einen Sohn im Kindergartenalter und gibt die Technikbegeisterung weiter: „An den Weihnachtsfeiertagen haben wir uns mit einem Roboterbausatz beschäftigt.“

Peglow: „Sich einbringen, statt nur fordern“

Als Peglow 1994 sein Studium an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg begann, ließ er sich nicht davon abhalten, dass es zu der Zeit wenig Stellen im Maschinen- und Anlagenbau gab und jungen Menschen eher empfohlen wurde, eine betriebswirtschaftliche Laufbahn einzuschlagen. Ein Kompromiss war der Wirtschaftsingenieur, wobei sein Interesse der Verfahrenstechnik galt.

Nach dem Studium war er im Jahr 2000 für zwölf Monate wegen eines Forschungsprojektes in Japan. „Damals bekam ich einmal die Woche VDI nachrichten nach Niigata geschickt und habe mich sehr über die Informationen aus der Heimat gefreut“, erinnert er sich. Nach seiner Rückkehr promovierte er in Magdeburg und hatte im Rahmen eines vom BMBF-geförderten Projektes die Chance, eine Nachwuchsgruppe mit starkem industriellen Bezug aufzubauen. Dort knüpfte er auch erste Verbindungen zur Firma Pergande und sammelte wichtige Erfahrungen, die er heute als Honorarprofessor für Verfahrenstechnik an der Universität in Magdeburg vermittelt.

Enge Verbindung zwischen Universität und Industrie

„Ich möchte eine enge Verbindung zwischen der universitären Lehre und der industriellen Praxis sehen“, sagt Peglow. Probleme in der Lehre würden schnell sehr kompliziert. Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitern, die in der Industrie in Sachsen-Anhalt einen Anteil von etwa 95 % haben, hätten dagegen meist viel trivialere Themen. „In der Praxis ist es wichtig, auch mal ohne Taschenrechner auf dem Papier eine Überschlagsrechnung zu machen, mit der sich Größenordnungen schnell abschätzen lassen.“ Das werde kaum noch vermittelt. Dabei sei es im Ingenieurberuf ein unschlagbarer Vorteil, schnell mal einen Energie- oder Zeitbedarf abschätzen zu können.

Bei der Pergande-Gruppe erarbeitete sich der Experte für Wirbelschichttechnik schnell den Respekt des Gründers Wilfried Pergande. 2011 wurde er technischer Geschäftsführer der IPT-Pergande GmbH. Seit 2019 ist er Geschäftsführer der Unternehmensgruppe. Mit 220 Mitarbeitenden und einem Jahresumsatz zwischen 30 Mio. € und 40 Mio. € gehört Pergande zu den großen Industriebetrieben in Sachsen-Anhalt.

Engagement im VDI seit 2001

Beim VDI engagiert sich der Magdeburger bereits seit 2001, zunächst als Jungingenieur beim VDI-Bezirksverein Magdeburg und später als Vorsitzender des VDI-Landesverbands Sachsen-Anhalt. In der Zeit hat sich auch seine Sichtweise geändert. „Als Leiter des Arbeitskreises Studenten und Jungingenieure war das Präsidium des VDI Lichtjahre weit entfernt. Aber es hatte mich schon immer gereizt dort aktiv zu werden“, berichtet er. Als er Geschäftsführer bei Pergande wurde und 2014 den VDI-Landesvorsitz übernahm wurde der Kontakt zum Präsidium enger. „Da geht es mehr um politische Themen sowie Gespräche mit der Ingenieurkammer und der IHK.“

Der Austausch mit dem Gremium in Düsseldorf ist ihm trotz aller Aufgaben als Geschäftsführer, Hochschulprofessor und Vater wichtig, auch wenn dieser momentan nur digital stattfinden kann. Im VDI möchte er seinen Beitrag dazu leisten, dass die technische Kompetenz der Ingenieure im VDI auch öffentlich mehr Beachtung findet. „Als Geschäftsführer berufe ich mich sehr oft auf VDI-Richtlinien. Wir sind hier oft Vorreiter. Das müssen wir stärker nach außen tragen!“

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