Arbeitsmarkt 10. Jan 2023 Von Claudia Burger Lesezeit: ca. 3 Minuten

IT-Branche: 45 000 neue Jobs bis Ende des Jahres

Jobaufbau und positive Geschäftsstimmung – das ist der Ausblick auf 2023 in der deutschen Digitalbranche. Das hat der Branchenverband Bitkom heute auf Basis aktueller Berechnungen mitgeteilt.

Der Arbeitsmarkt für IT-Fachkräfte wird sich auch in diesem Jahr gut entwickeln: Laut Branchenverband Bitkom werden in Deutschland 5000 neue Stellen entstehen.
Foto: panthermedia.net/ garagestock

Die Digitalbranche weise trotz der vielen Krisen eine stabile Geschäftslage auf und sei auf Wachstumskurs. Das hat Bitkom-Präsident Achim Berg betont. Die Stimmung und Lage sei deutlich besser als in der Gesamtwirtschaft. Der Digitalverband Bitkom erwartet für die Unternehmen der IT, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik im laufenden Jahr ein Umsatzplus von 3,8 %, die Umsätze werden mit 203,4 Mrd. € erstmals über die 200-Mrd.-€-Marke klettern. Zugleich soll die Beschäftigtenzahl um 3,4 % auf 1,352 Mio. steigen. In diesem Jahr wird der Aufbau von 45 000 neuen Jobs angekündigt. Berg mahnte, dass in Deutschland der Fachkräftemangel ein großes Problem sei. Bereits jetzt würden 137 000 Fachkräfte fehlen. Das hat der Digitalverband Bitkom heute auf Basis aktueller Berechnungen mitgeteilt. „Digitalisierung ist die Antwort auf die multiplen Krisen unserer Zeit. Digitalisierung macht eine Volkswirtschaft resilienter, sie hilft bei globalen Herausforderungen wie dem Klimaschutz und sie erleichtert das Leben der Menschen, in der Gesundheitsversorgung ebenso wie im Bildungsbereich oder in der Mobilität“, sagt Bitkom-Präsident Achim Berg. „Wir müssen die Digitalisierung in Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft verstärken und sollten mehr als nur eine Schippe drauflegen. Wir brauchen eine echte digitalpolitische Zeitwende.“

IT-Investitionen sind der Wachstumstreiber

Das größte Wachstum kann die Informationstechnik verbuchen. Mit IT werden 2023 nach aktueller Prognose 126,4 Mrd. € umgesetzt. Das entspricht einem Plus von 6,3 %. Am stärksten zulegen können die Umsätze mit Software (38,8 Mrd. €; +9,3 %). Besonders deutlich wachsen dabei die Geschäfte mit Plattformen für künstliche Intelligenz (+41,8 % auf 1,1 Mrd. €), mit Collaborative Applications (+15,6 % auf 1,6 Mrd. €), also Anwendungen zur Zusammenarbeit, sowie mit Sicherheitssoftware (+11,4 % auf 3,3 Mrd. €). Das Hardwaresegment wächst um 5,3 % auf 39,7 Mrd. €, getrieben unter anderem durch steigende Ausgaben für Wearables (+15,3 % auf 3,4 Mrd. €), Security Appliances wie Firewalls (+5,2 % auf 1,1 Mrd. €) sowie Server (+5,0 % auf 3,9 Mrd. €). Rückläufig sind dagegen nach starken Zuwächsen mit Beginn der Coronapandemie erneut die Ausgaben für mobile PCs (–3,4 % auf 6,4 Mrd. €) sowie Desktop PCs (–1,3 % auf 2,6 Mrd. €). Die Umsätze mit IT-Services steigen um 4,7 % auf 47,8 Mrd. € und erreichen damit in etwa die Wachstumsraten der Vorjahre. Das Projektgeschäft ist zumeist langfristig angelegt und weniger stark von Konjunkturschwankungen beeinflusst. Wachstum in der Telekommunikation wird vom Netzausbau getrieben.

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Netzausbau schmälert die Gewinne in der Telekommunikation

Der Markt für Telekommunikation wird 2023 nur noch leicht um 0,8 % auf 69,5 Mrd. € wachsen. Am stärksten legen in diesem Segment die Investitionen in die Telekommunikationsinfrastruktur zu (+2,5 % auf 7,7 Mrd. €). Die Umsätze mit Endgeräten wie Smartphones wachsen dank steigender Nachfrage nach hochwertigen Geräten im Premiumsegment sowie Geräten mit 5G-Fähigkeiten um 2,3 % auf 12,1 Mrd. €. Dagegen stagniert das Geschäft mit Telekommunikationsdiensten, mit denen nach Bitkom-Berechnungen 49,7 Mrd. € umgesetzt werden – das entspricht einem minimalen Anstieg um 0,1 %. „Die Telekommunikationsunternehmen investieren weiter auf hohem Niveau in den Ausbau von Festnetz und Mobilfunk“, sagt Berg. „Trotz höherer Bandbreiten, mehr Datenvolumen und steigender Nutzung können die Umsätze mit Telekommunikationsdiensten angesichts des scharfen Preiswettbewerbs kaum gesteigert werden.“

Consumer Electronics: Fußball-WM ließ die Kassen nicht klingeln

In der Unterhaltungselektronik droht nach einem kurzzeitigen Aufschwung mit Beginn der Coronapandemie das dritte Minusjahr in Folge. Ein erwarteter Umsatz von 7,6 Mrd. € für 2023 bedeutet einen Rückgang um 7,3 %. Berg: „Die hohe Inflation und wirtschaftliche Unsicherheit treffen das Geschäft mit Unterhaltungselektronik besonders stark. Viele Menschen halten ihr Geld zusammen und verzichten gerade hier auf größere Anschaffungen.“ Auch solche Ereignisse wie die Fußball WM haben laut Berg dieses Mal keinen Effekt.

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Weltmarkt: USA dominieren, Deutschland hinter Großbritannien

Weltweit werden die Umsätze mit IT und Telekommunikation 2023 voraussichtlich um 4,8 % auf 4,33 Billionen € steigen. Den Weltmarkt dominieren weiterhin die USA, auf die 35,7 % entfallen. Auf Rang zwei liegt China mit einem Weltmarktanteil von 11,7 %, dahinter folgt Japan mit 5,7 %. Deutschland liegt mit 4,2 % Weltmarktanteil auf Rang fünf hinter Großbritannien (4,5 %). Die EU-Staaten ohne Deutschland kommen auf einen Weltmarktanteil von 11,8 %. „Wir müssen uns in Deutschland mehr anstrengen. Die Schere zwischen uns und den führenden Digitalnationen sowie den schnell wachsenden Ländern öffnet sich jedes Jahr weiter“, sagt Berg. „Zu geringe Investitionen in IT und Telekommunikation machen es in allen Branchen schwerer, wettbewerbsfähig zu bleiben und im Innovationswettlauf eine führende Rolle einzunehmen.“

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