Ausstellung „Unissued Diplomas“ 23. Feb 2024 Von Peter Steinmüller Lesezeit: ca. 2 Minuten

Ausstellung würdigt im Ukrainekrieg getötete Studierende

Die Ausstellung „Unissued Diplomas“ erinnert an ukrainische Studierende, die dem russischen Angriffskrieg zum Opfer fielen. Zum zweiten Jahrestag des Kriegsbeginns ist sie in Mainz und Hannover zu sehen.

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Zehntausende Ukrainer sind als Soldaten oder Zivilisten seit Beginn des russischen Überfalls gestorben. Eine Ausstellung erinnert an einige der Studierenden unter ihnen. Das Foto zeigt ukrainische Soldaten während einer Übung im Januar 2024.
Foto: dpa Picture-Alliance/Reuters/Gleb Garanich

Zehntausende von ukrainischen Zivilisten und Soldaten sind in den vergangenen beiden Jahren im russischen Angriffskrieg getötet worden. Diesen Opfern ein Gesicht zu geben, ist der Verdienst der Ausstellung „Unissued Diplomas“, die an diesem Wochenende in Mainz und Hannover zu sehen ist. Gezeigt werden Fotos von rund 40 jungen Männern und Frauen, die russische Bomben und Granaten erst aus dem Studentenleben gerissen und dann ums Leben gebracht haben.

Ein ukrainischer Student der Computerwissenschaften starb, als er im Mörserfeuer Verwundete barg

Der Ausstellungstitel „Unissued Diplomas“ will zum Ausdruck bringen, dass diese Teenager und Twentysomethings nie mehr ihr akademisches Abschlusszeugnis erhalten werden. In den Worten der Initiatoren der Ausstellung: „Russland nahm den künftigen Absolventen ihr Leben beim Versuch, der Ukraine die Freiheit zu nehmen.“ So wie der 20-jährige Volodomyr Ivashchenko, der in Kharkiv Cybersecurity studierte und davon träumte, ein eigenes Unternehmen zu gründen. Nach Kriegsausbruch brachte er seine Familie aus seiner von den Invasoren bedrohten Heimatstadt in Sicherheit und trat in die Armee ein.

In vielen Städten finden an diesem Wochenende Kundgebungen gegen den russischen Angriffskrieg in der Ukraine statt. Das Foto zeigt eine Demonstration in Würzburg im Februar 2022. Foto: Steinmüller

Er starb durch Mörserbeschuss, als er verwundete Kameraden barg. Oder die gleichaltrige Tetiana Kotlubei, Studentin der Computerwissenschaften in Pryazovskyi: „Tetiana war ein lebenslustiges und höfliches Mädchen“, ist neben ihrem Foto zu lesen. „Sie liebte ihren Freund Dmytro. Sie lernten sich an der Universität kennen. Sie wollte ihre Ausbildung im Ausland fortsetzen und mit dem Master abschließen.“ Kotlubei starb am 11. März im belagerten Mariupol, als eine Artilleriegranate ihr Haus traf. Mit ihr starben während den erbitterten Kämpfen mindestens weitere 8000 Zivilisten.

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In Hannover ist die Ausstellung am Samstag, den 24. Februar 2024, während der Kundgebung vor dem Hauptbahnhof zu sehen. Am gleichen Tag wird die Ausstellung in der Universitätsbibliothek Mainz mit Vorträgen von deutschen und ukrainischen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eröffnet. So spricht etwa die Kriminologin Alona Klochko von der ukrainischen Universität Sumy über russische Kriegsverbrechen.

Ukrainische Studenten und Absolventen initiierten die Ausstellung „Unissued Diplomas“

Initiiert wurde die Ausstellung „Unissued Diplomas“ laut Website von Studentinnen und Absolventen ukrainischer Hochschulen. Studierende der SRH Hochschule Heidelberg haben die Ausstellung auch an ihre Hochschule geholt. In Deutschland war die Ausstellung bereits an Hochschulen in Heidelberg, Osnabrück, Jena und Kiel zu sehen.

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