Gasversorgung 21. Okt 2022 Von Thomas A. Friedrich Lesezeit: ca. 4 Minuten

Energiekrise: Deutsch-französische Achse in Energiefragen gebrochen

Einen EU-Gaspreisdeckel wird es nicht geben. Zumindest vorerst nicht. Nach einer Nachtsitzung bis in die frühen Morgenstunden des Freitags produzierten die EU-Staats- und -Regierungschefs einen typisch europäischen Kompromiss: „Der Europäische Rat bleibt mit der Angelegenheit befasst.“ Eine Gasversorgung Deutschlands über spanische und portugiesische LNG-Häfen über die geplante Midcat-Pipeline ist allerdings geplatzt.

Bundeskanzler Olaf Scholz vor der Presse beim EU-Rat in Brüssel. „Wir müssen, was wir entscheiden, so einrichten, dass es funktioniert, nicht dass es nachher kein Gas gibt. Damit ist auch niemandem geholfen”, sagte er.
Foto: imago images/NurPhoto/Nicolas Economou

Die Nachricht schlug in Brüssel zu Beginn des zweitägigen Treffens der EU-Staats- und -Regierungschefs am Donnerstag wie eine Bombe ein. Das kaum zehn Tage zuvor zwischen dem spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez und Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin gemeinsam bekräftigte Gas-Pipelineprojekt Midcat von Spanien über Frankreich nach Deutschland ist geplatzt.

Erdgas: Mehr Pipelines für Europa

Bei Ankunft in Brüssel wartete Frankreichs Präsident Emmanuel Macron vor der Presse mit der Botschaft auf, dass Spanien, Portugal und Frankreich sich auf ein alternatives Pipelineprojekt von Barcelona nach Marseille unter dem Kürzel „BarMar“ geeinigt hätten. Spaniens Premier Sanchez verkündete wenige Minuten später bei seinem „Doorstep“ vor spanischen TV-Kameras die Neuigkeit als „großen Erfolg“. Die über den Haufen geworfene deutsch-spanische Absichtserklärung war keine Silbe wert, weder bei Macron noch bei Sanchez.

Energiepolitik: Deutsche Bundesregierung blieb bei Midcat-Aus außen vor

Auf die Frage Brüsseler Journalisten, ob denn die deutsche Seite über den neuen „Deal“ vorab informiert gewesen sei, antwortete der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, mit einem lapidaren „Ja“. Wann und auf welchem Wege und ob der französische Präsident den deutschen Kanzler im Vorgespräch am Rande des EU-Gipfels darüber informiert habe, gab es keine klärenden Aussagen.

Gaskrise: EU-Mitglieder sollen 15 % Gas einsparen – auch Ungarn zieht mit

Angebot wählen und sofort weiterlesen

  • Alle Beiträge auf vdi-nachrichten.com
  • Monatlich kündbar

Oder werden Sie VDI-Mitglied und lesen im Rahmen der Mitgliedschaft Vn+.

Jetzt Mitglied werden
Ein Beitrag von:

Stellenangebote

Landeshauptstadt München

Projektleiter*in Kanalbau (w/m/d)

München
Landeshauptstadt München

Projektingenieur*in (w/m/d)

München
Landeshauptstadt München

Bauingenieur*in, Ingenieur*in Umwelt-/Versorgungstechnik (w/m/d)

München
Staatliches Baumanagement Weser-Leine

Fachbereichsleitung Ingenieurbau (m/w/d)

Nienburg, Wunstorf
HAMM AG

Konstrukteur für mobile Arbeitsmaschinen (m/w/d)

Tirschenreuth
Hochschule für Technik und Wirtschaft des Saarlandes

W2-Professur (m/w/d) für Fahrzeugtechnik - Fahrdynamik und Fahrwerke

Saarbrücken
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)

Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) der Elektrotechnik bzw. Informationstechnik für Kulturbauten und das RKI

Berlin
Staatliches Baumanagement Lüneburger Heide

Baugruppenleitung (m/w/d)

Celle
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN

Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) bei der Stabsstelle Sicherheit

Berlin
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung

Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) in einer ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung mit dem Schwerpunkt Elektronik/Mikroelektronik oder vergleichbar

Berlin-Steglitz
Zur Jobbörse

Das könnte Sie auch interessieren

Empfehlungen des Verlags

Meistgelesen